Dunningens Bürgermeister Peter Schumacher sieht in den Mobilen Impfteams einen der Schlüssel zur Überwindung der Krise. Foto: Schulze/dpa

Die Corona-Pandemie war wohl das beherrschende Thema des fast abgelaufenen Jahres. Die Maßnahmen, aber auch die Versäumnisse beherrschten die gesamte Gesellschaft bis in die Kommunen hinein. Indes, die Lage bleibt düster und verfinstert sich momentan zusehends..

Dunningen - Natürlich beginnt das Jahresgespräch mit Dunningens Bürgermeister Peter Schumacher mit dem Kampf gegen das Virus. Dunningen sei nicht mehr und nicht weniger betroffen gewesen, als andere Kommunen im Kreis. Von den Ausbrüchen in den Kindergärten abgesehen, die der Gemeinde vorübergehend einen Spitzenplatz in der Statistik beschert habe, habe es kein größeres Ausbruchsgeschehen gegeben.

Betrachte er allerdings die augenblickliche Lage, so würde er sich wünschen, dass man schon deutlich weiter wäre. Nach Schumachers Ansicht kommt Deutschland um weitere Einschränkungen wie Ausgangsbeschränkungen nicht herum. Als äußerst positiv bewertet der Schultes, dass im Landkreis die Verantwortlichen mit einer Sprache redeten. Dies reiche vom Landrat über die Bürgermeister bis in die Gemeinderäte. "Da denkt keiner anders", so Schumacher. Es bleibe nichts weiter übrig, als die Kontakte zu reduzieren.

Boostern das Thema der Stunde

Mit Blick auf den Sommer beschreibt der Bürgermeister die Entwicklung so: "Als wir dachten, wir hätten das Gröbste hinter uns, hat sich ein gewisser Schlendrian eingeschlichen." Schumacher, selbst im Rettungsdienst tätig, bezieht auch die mitunter verzweifelte Suche nach freien Intensivbetten mit ein. "Vor einiger Zeit hatten wir einen intensivpflichtigen Patienten, wohlgemerkt nicht wegen Corona, und mussten über eine halbe Stunde herumtelefonieren, bis wir ein Bett hatten." Die vielfach beschworene Solidarität sei zwar sicher auch ein Grund, warum sich die Menschen impfen ließen, aber: "Im Grunde ist mir egal, warum sich jemand impfen lässt. Hauptsache er tut es."

Die Politik habe den Zeitpunkt verpasst, an dem man das Thema anders hätte angehen müssen. Schumacher geht nicht davon aus, dass sich noch viele Unentschlossene impfen lassen werden. "Jetzt ist das Boostern das Thema der Stunde." Der größte Fehler überhaupt sei die Schließung der Impfzentren gewesen. Das Land habe die EDV-Ausrüstung einkassiert. Man warte auf die Rückgabe. Jetzt habe man allerdings entscheidend an Boden verloren: "Da sehe ich schwarz, da bin ich sehr pessimistisch." Ohne einen weiteren Lockdown werde es nicht gehen. Und weitergehende Maßnahmen müssten möglichst bald ergriffen werden.

Mobile Impfteams wichtig

Allerdings könne eine Kommune nicht viel tun. Mobile Impfteams in die Gemeinde zu holen oder andere niederschwellige Impfmaßnahmen könnten eine gewisse Wirkung entfalten. Dabei plädiert der Bürgermeister für eine möglichst unbürokratische Vorgehensweise. Wer sich impfen lassen wolle, der müsse auch sicher sein, dass er seine Spritze bekomme.

Übrigens zeigen die neuen Verordnungen zu Corona auch in der Kommunalpolitik Wirkung. In der Gemeinderatssitzung am Montag gilt für die Zuhörer 3G und Maskenpflicht während der gesamten Sitzung.