Der frühere Villinger Stürmer gesteht: „Wir haben den Fokus natürlich voll auf der Dritten Liga, aber das Pokal-Viertelfinale am kommenden Mittwoch auch schon im Kopf.“
Karlsruher SC, Bayern München, Eintracht Frankfurt und am kommenden Mittwoch auch im Viertelfinale des DFB-Pokal Borussia Mönchengladbach? Schafft der Drittligist 1. FC Saarbrücken mit dem früheren 08-Stürmer Kai Brünker dann die nächste Sensation? Die Pokal-Partie gegen Gladbach im Saarbrückener Ludwigspark ist seit Wochen ausverkauft.
Der gebürtige Villinger gesteht: „Wir haben den Fokus natürlich voll auf der Dritten Liga, sollten am Freitag unbedingt bei Borussia Dortmund II gewinnen. Aber natürlich haben wir auch schon das Pokalspiel gegen Gladbach im Hinterkopf. So etwas kannst du nicht verdrängen.“
Kai Brünker rechnet mit dem nächsten unvergesslichen Pokalabend für sein Team und ihn. „Wir brauchen natürlich gegen Borussia Mönchengladbach am Mittwoch wieder einen perfekten Tag, um eine Chance zu haben. Außerdem sind die Gladbacher nach dem Ausscheiden der Bayern und der Frankfurter nun natürlich gegen uns absolut gewarnt. Die wissen genau, was sie bei uns erwartet. Es ist für mich das Größte, mich mit den besten Teams in Deutschland im Pokal messen zu können.“
Kai Brünker sorgt für das Aus des Karlsruher SC
Kai Brünker spielte in den ersten drei Pokalspielen der Saarländer eine große Rolle. Am 11. August besiegten die Saarbrücker in der 1. Hauptrunde den Karlsruher SC mit 2:1.
Für den entscheidenden Treffer sorgte der Villinger in der 90. Minute. „Jetzt bin ich zum ersten Mal im DFB-Pokal weitergekommen“, strahlte der „Panzer“ in die Fernsehkameras.
Gegen den FC Bayern ist er am zweiten Tor beteiligt
In der 2. Hauptrunde empfing der Traditionsclub von der Saar am 1. November ausgerechnet den großen FC Bayern. Kai Brünker wurde in der 83. Minute beim Stand von 1:1 eingewechselt.
Den Siegtreffer zum 2:1 von Marcel Gaus (90+6) leitete er mit ein. FCS-Coach Rüdiger Ziehl hatte den 29-Jährigen in diesem Pokalspiel die Jokerrolle zugeteilt, denn auch Ziehl wusste, dass die physischen Top-Qualitäten von Brünker in der Schlussphase noch gefragt sein können.
Ein Treffer und eine Vorlage gegen Eintracht Frankfurt
Am Nikolaustag des vergangenen Jahres rückte Kai Brünker endgültig als Pokalheld in den Mittelpunkt. Beim 2:0-Erfolg im Achtelfinale gegen Eintracht Frankfurt traf er in der 64. Minute zum 1:0 und war Vorlagengeber für das vorentscheidende 2:0 des Drittligisten durch Luca Kerber (78.).
Nach dem Schlusspfiff wurde Kai Brünker von seinen Glücksgefühlen überwältigt: „Es ist unglaublich. Es ist einfach geisteskrank. Dieser Sieg ist genauso so surreal wie unser Erfolg gegen Bayern München. Wir haben einfach eine geile Truppe.“
Warum es für den „Panzer“ persönlich bisher gut läuft
Persönlich kann der Schwarzwälder mit seiner bisherigen Zeit in Saarbrücken sehr zufrieden sein. In bisher 22 Liga-Spielen stand er 19 Mal in der Startelf, erzielte neun Treffer in der Dritten Liga. Privat hat er sich mit seiner Frau Marina und dem Töchterchen Alica in der Saar-Metropole gut eingelebt. Bei den Saarbrücker Fans ist er – wie früher in Magdeburg – mit seiner offenen Art sehr beliebt. „Wir wohnen etwas außerhalb in Sankt Arnual. Diese Region ist fantastisch. In der Freizeit kann man so viel unternehmen und nach Villingen habe ich es auch nicht weit.“
Saarländer haben weiterhin Probleme in der Dritten Liga
In der Liga allerdings hinkt der 1. FC Saarbrücken (11. Platz/31 Punkte) hinter den Erwartungen zurück. In den ersten beiden Pflichtspielen des neuen Jahres gab es beim SC Verl (0:0) und am vergangenen Wochenende daheim gegen den FC Ingolstadt (0:2) noch keinen Sieg.
Coach Rüdiger Ziehl hatte zum Jahresbeginn die Messlatte hoch aufgelegt: „Wir wollen noch den dritten Platz und die Relegation erreichen.“
In der kurzen Vorbereitungsphase hatte sich Kai Brünker einen Infekt zugezogen, ist aber inzwischen wieder fit.
Seine Gedanken zum sportlichen Ist-Stand
Warum sein Team in der Liga und im DFB-Pokal diese zwei völlig verschiedenen Gesichter zeigt? Kai Brünker überlegt: „Offenbar kommen wir mit der Rolle des Underdogs sehr gut im Pokal zurecht. In den Punktspielen ist es anders. Da ist die Erwartungshaltung an uns höher. Die Mannschaft hatte im vergangenen Sommer einen großen Umbruch. Ich bin zuversichtlich, dass wir im Frühjahr auch in der Liga erfolgreich sind. Die Dritte Liga ist so ausgeglichen. Wenn wir eine Serie starten können, könnten wir in der Tabelle noch einige Schritte nach vorne machen.“
Kai Brünker hat auch noch in der kommenden Saison beim 1.FCS einen Vertrag. Er geht davon aus, dass ein Großteil des jetzigen Kaders bleibt. „Vielleicht gibt es ja Parallelen zu meiner Zeit in Magdeburg. Dort sind wir auch in meinem zweiten Jahr nach oben durchgestartet.“