Die neuen Rechtsreferendare mit dem Vizepräsidenten des Landgerichts, Torsten Hub, (links) und OB Christian Ruf (Zweiter von links) sowie der Vorsitzenden Richterin am Landgericht Sarah Hakenbeck-Rotter (daneben). Foto: Landgericht

Oberbürgermeister Christian Ruf empfing im Ratssaal des Alten Rathauses die zwölf neuen Rechtsreferendare, die zum 1. April beim Landgericht Rottweil eingestellt wurden.

Begleitet wurden sie vom Vizepräsidenten des Landgerichts, Torsten Hub, und der Ausbildungsleiterin, der Vorsitzenden Richterin am Landgericht Sarah Hakenbeck-Rottner.

OB Ruf, selbst Jurist, hieß die Referendare in Rottweil herzlich willkommen und wünschte ihnen alles Gute für ihr zweijähriges Referendariat. In dem einstündigen Gespräch berichtete er von den breitgefächerten Aufgaben der Stadt Rottweil, dem Aufbau der Stadtverwaltung und insbesondere der Tätigkeit als Oberbürgermeister.

Hierbei gab er vielfältige und interessante Einblicke in den Arbeitsalltag und die Fragen, mit denen er sich als Repräsentant der Stadt Rottweil, aber auch als Leiter einer Verwaltung mit etwa 550 Mitarbeitern, täglich befasst.

Er wies die jungen Juristen auf die Möglichkeit hin, bei der Stadt Rottweil die Verwaltungsstation des Referendariats zu absolvieren. Abschließend lud er die Referendare ein, Rottweil in allen seinen Facetten zu erleben.

Interesse am Standort Rottweil

Der Vizepräsident des Landgerichts Torsten Hub freute sich über die erneut große Anzahl an Rechtsreferendaren: „Allen Kolleginnen und Kollegen macht es große Freude, mit den Referendarinnen und Referendaren zusammenzuarbeiten und sie in die Rechtspraxis einzuführen.

Sie sind zugleich diejenigen, die für den hiesigen Bezirk der juristische Nachwuchs sind, für die Justiz, die Anwaltschaft und die Verwaltung.“ Angesichts der schwierigen Nachwuchsgewinnung in allen Bereichen zeige das große Interesse am Standort Rottweil, dass sich die gute Ausbildung hier während des Referendariat herumgesprochen habe.

Verschiedene Stationen

Das Rechtsreferendariat, das sich an das Studium und das Erste Juristische Staats-examen anschließt, führt die Nachwuchsjuristen mit verschiedenen Stationen durch das breite Spektrum des Rechts und der juristischen Berufe. Es vermittelt zum einen die Rechtspraxis, zum anderen bereitet es auf das Zweite Juristische Staatsexamen vor, mit dem die Befähigung zum Richteramt erreicht wird und das zugleich Voraussetzung für die Zulassung zum Rechtsanwalt ist.

Zu Beginn verbringen die Rechtsreferendare fünf Monate in der Zivilabteilung des Landgerichts Rottweil oder eines der sechs Amtsgerichte des Bezirks. Dem schließt sich die Strafstation an, die von den meisten Referendaren bei der Staatsanwaltschaft Rottweil absolviert wird und in der sie für die Staatsanwaltschaft selbstständig eigene Sitzungsdienste in Strafverfahren zu absolvieren haben.

So geht’s weiter

Es folgen die erste Station bei einem Rechtsanwalt und die Verwaltungsstation bei einer Verwaltungsbehörde oder einem Verwaltungsgericht. Vor dem schriftlichen Teil des Zweiten Juristischen Staatsexamens verbringen die Referendare eine zweite Station bei einem Rechtsanwalt. In den drei Monaten zwischen dem schriftlichen und mündlichen Teil des Zweiten Juristischen Staatsexamen kann die Ausbildungsstation frei gewählt werden (sogenannte Wahlstation), wobei zusätzlich juristische Tätigkeiten bei einem Unternehmen oder im Ausland möglich sind.