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Leverkusens Trainer Jupp Heynckes geht mit großem Respekt ins Duell gegen den VfB.

Stuttgart - Er ist der älteste Bundesliga-Trainer. Klar, dass Jupp Heynckes (65) so schnell nichts aus der Ruhe bringt. Auch nicht die Unberechenbarkeit der Bundesliga. "Das wird sich alles wieder einpendeln", sagt der Coach von Bayer Leverkusen vor dem Gastspiel beim VfB Stuttgart.

Hallo, Herr Heynckes, was erwarten Sie vom Duell zwischen VfB und Bayer Leverkusen?

Hochklassigen Fußball.

Hochklassig? Der VfB ist Drittletzter.

Und hat dennoch eine sehr gute Mannschaft, die trotz der unglücklichen Niederlage in Nürnberg im Aufwind ist.

Was schätzen Sie am VfB?

Das Team hat Spielkultur, ist kreativ und arbeitet sich viele Chancen heraus. Ich rechne gegen uns mit einem aggressiven und stürmischen VfB. So wie letzte Saison.

Ihr Team hat gegen Mönchengladbach 3:6 verloren, der VfB gegen die Borussia 7:0 gewonnen. Könnte schlimm ausgehen für Bayer.

(lacht) Das zeigt doch nur, wie unvorhersehbar die Ergebnisse in der Bundesliga sind. Wir sind natürlich nicht so gut gestartet wie vergangene Runde.

Keiner der hoch gehandelten Favoriten holte bisher mehr Punkte als Bayer Leverkusen.

Stimmt. Ganz vorne stehen fast nur Vereine, mit denen keiner gerechnet hatte. Die Bundesliga spielt verrückt - für die Zuschauer und Medien ist das natürlich unheimlich interessant.

Wie stark ist die Bundesliga?

In der Breite sehr stark. Die Bundesliga ist so ausgeglichen, dass Topmannschaften, die nicht motiviert und hoch konzentriert sind, schnell ihr Waterloo erleben. Das ist in England anders, und in Spanien auch.

Was zeichnet die Bundesliga aus?

Ein sehr physischer Fußball, das war auch diese Woche wieder zu sehen. Dazu Tempo, Dramatik, eine wahnsinnige Spannung. Und natürlich eine tolle Atmosphäre in den Stadien. Um diese Mischung beneiden uns viele Ligen und Clubs im Ausland.

Viele Konkurrenten beneiden Bayer Leverkusen um seine guten Stürmer. Wie schwer fällt es Ihnen, Stefan Kießling zu ersetzen?

Sehr schwer. Er geht uns natürlich gewaltig ab, denn er ist ein absoluter Top-Mann. Schließlich hat er vergangene Runde 21 Tore geschossen, und zudem spielt er enorm mannschaftsdienlich. Er fällt nach seiner Operation am Syndesmoseband die gesamte Hinrunde aus. Das ist für uns ein harter Schlag.