Karl-Heinz Fecker schmückt die Jakobus-Pilgerskulptur mit Blumen. Foto: privat Foto: Schwarzwälder Bote

Wallfahrt: Die Junginger Jakobus-Pilgerskulptur lädt zum Verweilen ein

Jungingen. In der tristen Coronazeit haben Karl-Heinz Fecker, Schriftführer der Hohenzollerischen Jakobusgesellschaft (HJG), und seine Frau Christa mit roten Geranien die Junginger Jakobus-Pilgerskulptur geschmückt.

Im Jahr 2011 wurde diese mächtige Figur der Öffentlichkeit übergeben, die aus dem Schmiedeatelier Ruedi Schüpbach in Melchingen stammt. Sie wird in den nächsten Wochen noch mit Kriechöl behandelt, damit sie wieder einige Jahre glänzt und die Pilger auf dem Hohenzollerischen Jakobusweg zu einer Pilgerpause einlädt.

Die Skulptur wurde aus einzelnen, plastisch geformten und hintereinander gereihten Blechteilen mit Tiefenwirkung aufgebaut. Die Kleidung des Pilgers wurde an mehreren Stellen bewusst nicht um den ganzen Körper gelegt, um Einblicke in den Aufbau zu ermöglichen. So entstand eine gewisse Transparenz.

In der Pilgersaison 2019 waren rund 350 000 Menschen auf dem Jakobsweg unterwegs

Der Torbogen, aus Einzelteilen zusammengesetzt, wurde einem Steinbogen nachempfunden. Die Pilger sind aufgefordert, Stille zu halten und sich Zeit zu nehmen, die Skulptur genauer zu betrachten. In steter Bewegung scheint die Skulptur zu sein, einen Schritt weiter durchschreitet sie den Torbogen. Es ist eine Schwelle zwischen Drinnen und Draußen, eine Schwelle zwischen Geist und Körper.

In der Pilgersaison 2019 waren rund 350 000 Menschen auf dem Jakobsweg nach Santiago de Compostela unterwegs. Momentan ist der Pilgerweg fast wie ausgestorben, die Herbergen sind geschlossen und zuerst müssen die Grenzen zu Frankreich und Spanien wieder öffnen, sagt das Pilgerbüro.

Auch die HJG musste ihre für 2020 geplanten Pilgeretappen auf dem Beuroner Jakobusweg, die Vorstandssitzungen und die Jahreshauptversammlung erst mal absagen. Der Pilgerverein wartet geduldig und achtsam die Pandemieentwicklung und die damit verbundenen staatlichen, behördlichen Verordnungen ab. Bei Änderungen werden die Mitglieder und Sympathisanten rechtzeitig über die dann möglichen Veranstaltungen informiert.

Die HJG ist zuversichtlich, dass das Pilgern, wenn die Coronazeit vorbei ist, wieder Zulauf gewinnt, bis dahin, dass viele Pilger mit einem Gelübde im Rucksack starten nach dem Motto "Nach all diesem Elend gibt es nichts besseres, als den Jakobsweg zu gehen".