Zahlreiche Zuschauer, darunter auch Bürgermeister Harry Frick mit Frau hatten per Shuttle-Service den Weg zum Übungsgelände gefunden. Foto: Schwarzwälder Bote

Übung: Verschiedene Hilfsorganisationen arbeiten beim "Retten aus unwegsamem Gelände" Hand in Hand

Wandern und Mountainbiken sind beliebte Freizeitsportarten. Den Absturz eines Wanderers im Bereich des Raichbergs nahm die Feuerwehr Jungingen zum Anlass, einen ganztägigen Workshop zum Thema "Retten aus unwegsamem Gelände" mit anschließender Alarmübung zu veranstalten.

Hechingen/Jungingen. Teilgenommen haben die Feuerwehren aus Burladingen, Hechingen, Jungingen, das DRK-Zollernalbkreis sowie die Bergwacht Zollernalb. Für die Feuerwehr Jungingen stellte als Veranstalter besonders die Alarmübung eine anspruchsvolle logistische Herausforderung da. Diese stand unter der Leitung von Kommandant Frank Speidel.

Der Vormittag galt dem Kennenlernen der Teilnehmer und ihrer Fahrzeuge und Geräte. Da waren neben den Einsatzfahrzeugen des DRK, Rettungswagen und Notarztfahrzeug, die Fahrzeuge und Gerätschaften der Bergwacht, der Einsatz der Drohne der Feuerwehr Hechingen bis hin zum Gerät zur einfachen Rettung aus Höhen und Tiefen der Feuerwehren Burladingen und Jungingen.

Es folgten ein Fachvortrag zur Einsatztaktik und Verletzungsmechanismus von Notarzt Dr. Severin Neher sowie ein Vortrag zur Vorgehensweise und Zusammenarbeit der einzelnen Hilfsorganisationen durch Dietmar Dieter vom DRK. Gerade dieses Thema wurde nach der Übung am Nachmittag teilweise kritisch gesehen. Jede Hilfsorganisation hat ihre eigenen eingespielten Befehls- und Einsatzabläufe und so klemmte es ab und an, wer welche Anweisungen zu geben hat.

Die Alarmübung am Nachmittag war sowohl hinsichtlich der Aufgabenstellung als auch in körperlicher Hinsicht sehr anspruchsvoll. Die Helfer mussten, auch wegen der sommerlichen Temperaturen, bis an ihre Grenzen gehen.

Drei Aufgaben galt es unter realen Bedingungen zu lösen. Auch die Notärztin Dr. Stehle musste mit ins Gelände, egal wie steil es war. An den Verletzten wurden alle medizinisch notwendigen Maßnahmen wirklichkeitsgetreu mit Originalinstrumenten und Hilfsgeräten vorgenommen.

Es handelte sich hierbei um einen bewusstlosen Radfahrer sowie einen weiteren Patienten, der zwar ansprechbar war aber starke Schmerzen am rechten Unterarm, am Becken und am rechten Oberschenkel hatte. Beim dritten Patienten handelte es sich um einen unverletzten Wanderer im psychischen Ausnahmezustand, der die Hilfskräfte immer wieder narrte. Kaum mit der eingesetzten Drohne ausgemacht, verschwand er wieder und musste erneut mühselig gesucht werden.

Wie schwierig der Abtransport der Verletzten durch die Bergwacht sein kann, zeigte dann deren Bergung aus dem steilen und stark bewachsenen Berghang.

Alle Versorgungs- und Bergungsmaßnahmen wurden durch den Notfallsanitäter Wolfgang Dieter, der auch Ausbildungsbeauftragter des DRK Zollernalb ist, den zahlreichen Zuschauern, darunter Jungingens Bürgermeister Harry Frick, ausführlich erläutert.

Für die Fahrt zu dem unwegsamen Übungsgelände war eigens ein Shuttle-Service eingerichtet worden, so dass alle problemlos dorthin gelangen konnte. Es war eine eindrucksvolle Übung, die ihren Zweck, nämlich die Koordination zwischen den einzelnen Hilfsorganisationen zu verbessern, voll erfüllt hat.