Die Volksbank-Stiftung spendet und das Schulprojekt "Chance²" ist der Empfänger (von links): Heinrich Greif, Katja Scheele, Manuel Seeger, Markus Stiepermann, Marco Keller, Tobias Aldinger und Oskar Hahn. Foto: Heinig

Eine Schülerin kehrt nach drei Jahren selbstständig an ihre Schule zurück und ein Vater kümmert sich wieder. Die Erfolge des Schulprojektes "Chance²" bilden sich nach sechs Monaten schon deutlich ab. Das überzeugt auch die Volksbank-Stiftung, die dem Förderverein 6000 Euro spendet.

VS-Villingen - Das Geld ist zweckgebunden und wird zur Finanzierung des gemeinsamen Mittagstisches verwendet. Was mit acht Schülern begann, allesamt Schulverweigerer, die inzwischen den Unterricht schon wieder stundenweise besuchen, geht ab November mit zehn neuen Siebt- und Achtklässlern weiter.

Die Lehrkräfte Manuel Seeger und Katja Scheele kümmern sich mit Unterstützung von Sozialpädagogen ganztags um die Jugendlichen, zeigen Alternativen zum sozialen Rückzug und passen sich dem Lerntempo ihrer Schützlinge an. Im Mai gründete sich dafür ein Förderverein. Der Theologe und Pastoralreferent Tobias Aldinger ist der Vorsitzende, der Anwalt und Grünen-Stadtrat Oskar Hahn sein Stellvertreter. Zu den Gründungsmitgliedern gehören außerdem die Pädagogen Heinrich Greif und Hans-Joachim Bürner, Erhan Cuker sowie die beiden genannten Lehrkräfte. Mitgliedsbeiträge werden nicht erhoben, vielmehr gehe es bei den erhofften Mitgliedern um den Zuwachs eines Netzwerkes der Hilfe und Unterstützung, heißt es bei "Chance²".

Zu den Strukturen des Tages, den die Projektteilnehmer in den Räumen von "Chance²" in der Bickenstraße (ehemals Inlingua) bis zur angestrebten "Rückschulung" verbringen, gehört das gemeinsame Kochen und Essen, das nach ökologischen und ernährungsphysiologischen Gesichtspunkten zubereitet wird. Das Zusammenkommen an einem Tisch sei zu Beginn des Projektes außerdem eine pädagogische Herausforderung gewesen, erzählt Katja Scheele. "Nicht alle haben sich anfangs dazugesetzt." Inzwischen freut sich jeder auf diesen Tagesmittelpunkt sogar – auch das ist ein Erfolg von "Chance²".

Dass das zunächst für zwei Jahre öffentlich bezuschusste Schulprojekt eine "tolle Sache" und somit unterstützenswert sei, das sei dem Stiftungsvorstand der Volksbank sofort klar gewesen, sagen der Vorstandsvorsitzende Markus Stiepermann und sein Vorstandskollege Marco Keller. Sie hoffen, dass das Projekt auch nach zwei Jahren Geldgeber und damit eine Fortsetzung finden wird.

Heinrich Greif, einst stellvertretender Schulleiter der Bickebergschule, findet es gut, dass es diese Möglichkeit gibt, aber auch schade, dass es sie geben muss. Von den Regelschulen sei diese besondere Zuwendung leider nicht leistbar.

Wer Mitglied im "Förderverein Chance²" werden will, wendet sich per E-Mail foerderverein@chance-2.de an den Verein. Beiträge werden nicht erhoben. Vielmehr geht es um ideelle Zuwendungen.