Auch Ratsmitglied Nikola Ilic (links) nahm am Speed-Talk teil und informierte Jugendliche darüber, was der Jugendgemeinderat bewirken kann. Foto: Stadtjugendreferat Bad Liebenzell/Madeleine Nitsche

Am Freitag traf sich der Jugendgemeinderat Bad Liebenzell mit interessierten Jugendlichen zum Speed-Talk. Zwei Gremiumsmitglieder erklären, warum sie sich in ihrer Gemeinde engagieren.

Man kann vieles behaupten von den heutigen Jugendlichen, der Generation Z, doch politisches Desinteresse gehört nicht dazu. In Bad Liebenzell beteiligen sich Teenager etwa im Jugendgemeinderat. Damit das auch so bleibt, standen Mitglieder des Rates bei einem Speed-Talk Interessierten Rede und Antwort.

Eingeladen waren Jugendliche ab zwölf Jahren. Die Teenager rückten wie beim Speed-Date von Tisch zu Tisch und konnten sich so unter anderem mit verschiedenen Jugendgemeinderäten austauschen. „Die Veranstaltung hatte die Wirkung, die wir uns erwünscht hatten“, sagt Fabio Hubert, der bei Stadt Bad Liebenzell den Jugendgemeinderat betreut. „Einige Jugendliche“, so Hubert weiter, „sagten nach dem Speed-Talk, dass sie sich als Kandidaten aufstellen möchten.“

Bewerbungsfrist endet am 6. Oktober

Hintergrund der Veranstaltung ist die in Kürze anstehende Neuwahl, denn die zweijährige Wahlperiode des Gremiums endet in wenigen Wochen. Noch bis zum Freitag, 6. Oktober, können sich junge Erwachsene als Kandidaten bewerben. Voraussetzung ist: Sie müssen in Bad Liebenzell wohnen oder die Reuchlin-Schulen besuchen sowie zwischen 13 und 21 Jahre alt sein. Infos dazu sind auf der Internetseite der Stadt Bad Liebenzell zu finden. Die Wahl der neuen Ratsmitglieder findet vom 23. bis 27. Oktober statt. Bis zum 4. Oktober hatten sich bereits sechs Kandidaten beworben, drei davon sind aktuell auch im Jugendgemeinderat tätig.

Die Jugend kann etwas bewegen

Viele Gremiumsmitglieder werben momentan aktiv für neue Bewerber. Sie wollen anderen Jugendlichen zeigen: Die Jugend kann ihre Zukunft mitgestalten. Elias Hirschberger, Vorsitzender des Jugendgemeinderats von Bad Liebenzell, durfte vor kurzem in der Reuchlin-Realschule vor circa 180 Schülern sprechen. „Meine Frage, ob sie sich politisch gehört fühlen, beantwortete der Großteil der Teilnehmenden mit nein“, schildert er. Das müsse nicht sein, findet der 19-Jährige aus Monakam. Der Jugendgemeinderat sei eine gute Möglichkeit sich für seine Anliegen Gehör zu verschaffen. Während seiner Zeit im Gremium konnte er etwa eine Analyse über die Interessen und Wünsche der Jugendlichen mit anstoßen und durchführen. Und er nennt ein weiteres Herzensprojekt: „Es war mir ein Anliegen, dass der Jugendclub Prisma für Jugendliche wieder regelmäßig geöffnet ist. Dieser ist nun in Zusammenarbeit mit dem Prisma sowie Stadtjugendreferat jeden ersten Freitag im Monat geöffnet.

„Der Jugendgemeinderat bietet mir die Gelegenheit, viele wertvolle Erfahrungen zu sammeln.“

Ebenfalls im Jugendgemeinderat aktiv ist Ben Joshua Friedel aus Maisenbach. Er lernte die Arbeit des Rates über einen Freund kennen. „Seine Erzählungen weckten mein Interesse, daraufhin ließ ich mich zur Kandidatur bewegen. Mit der Zeit wurde mir klar, dass wir als Jugendliche die Möglichkeit haben, die Gemeinde aktiv mitzugestalten. Ein herausragendes Beispiel hierfür ist das von uns als Jugendgemeinderat organisierte Open-Air-Kino“, so der 17-Jährige.

Friedel wird erneut kandidieren, denn er findet: „Der Jugendgemeinderat bietet mir die wichtige Gelegenheit, die Stimmen der Jugend in unsere Gemeinde einzubringen, mich politisch weiterzuentwickeln und viele wertvolle Erfahrungen zu sammeln.