Die strahlenden Sieger der Gruppe des Kepler-Gymnasiums. Foto: Schwarz

Das zehnjährige Bestehen der Jugend-Technik-Schule und die Semestereröffnung der Kreisvolkshochschule wurden mit einem witzigen „Science Slam“ der Schulen im Campus gefeiert.

Die Idee von Kreisvolkshochschuldirektor Sascha Falk, das Jubiläum der Jugend-Technik-Schule mit einem „Science Slam“ der Schulen zu feiern, war offenbar gut – der große Veranstaltungssaal im Campus war nämlich bis auf den letzten Platz gefüllt.

„Es darf heute keinen Spaß machen, es muss Spaß machen“, sagte Moderator Joachim Hecker zum ungeschriebenen Motto eines solchen Abends, als er die insgesamt vier teilnehmenden Schülergruppen der Heinrich-Schickhardt- und Eduard-Spranger-Schule, des Kepler-Gymnasiums und des Gymnasiums in Dornstetten ankündigte.

Zuvor hatte der Erste Landesbeamte Reinhard Geiser dem Publikum erklärt, worum es beim „Science Slam“ überhaupt geht: Nämlich darum, unterhaltsam und verständlich bestimmte Themen aus der Natur- oder Geisteswissenschaft so rüber zu bringen, dass das Publikum Spaß hat und gleichzeitig etwas lernt.

Gewinner wurde am Ende vom Publikum anhand des Applauses bestimmt

Diesem Anspruch wurden die 20 Schüler mehr als gerecht – wenn auch mit ganz unterschiedlichen Themen und Vortragsstilen. Zehn Minuten sollte die Präsentation mindestens dauern, 15 Minuten nicht überschreiten – so die Vorgabe. Der Gewinner wurde am Ende vom Publikum anhand der gemessenen Lautstärke des Applauses bestimmt.

Los ging es mit einem „Schauspiel“, das fünf Schüler der Heinrich-Schickhardt-Schule zum Thema „Entropie – mehr als nur Unordnung?“ vorbereitet hatten. Man erfuhr, dass Entropie „ein Begriff der Thermodynamik ist, der den Grad der Unordnung in einem System widerspiegelt“.

Eine „One Man Show“ auf Basis beeindruckender Entertainerqualitäten gab es anschließend von Melvin Kateke, der das Dornstetter Gymnasium mit seinem Slam rund um „Nachhaltige Baustoffe der Zukunft“ repräsentierte und dabei den Bogen vom Berliner Flughafen über Putin bis hin zu nachhaltigen und CO2-negativen „Hanfsteinen“ aus Marihuana spannte. Katekes trockener und bisweilen schwarzer Humor sorgte immer wieder für Gelächter im Publikum.

Akteure auf der Bühne schlüpfen in verschiedene Rollen

Mit neun Schülern – sechs davon auf der Bühne – war anschließend der Politik- und Geschichtskurs der Eduard-Spranger-Schule zum Thema „Reichsbürger – eine Herausforderung oder Gefahr für die Demokratie“ am Start.

Nach nüchternen Zahlen und Fakten zur Thematik schlüpften die Akteure auf der Bühne in die Rollen des rechtsextremen Heinrich von Reuß sowie des Holocaust-Leugners Nikolai Nehrling und in diejenigen von Verfassungsschutzpräsident Thomas Haldenwang und Innenministerin Nancy Faeser, um die Sichtweise auf das politische System der Bundesrepublik aus ihren unterschiedlichen Blickwinkeln zu beleuchten.

Vorausgegangen war diesem Auftritt eine mehr als sechs Wochen dauernde Recherche, „weil es unglaublich schwer ist, gegen Rassenideologie fachlich zu argumentieren“. Mit ihrem Auftritt, der bei Hecker Gänsehaut hinterlassen hatte, sicherte sich die Truppe am Ende den zweiten Platz.

Team des Kepler-Gymnasiums gewinnt

Sieger des Abends aufgrund der größten Fangemeinde im Publikum war die fünfköpfige Truppe einer Arbeitsgemeinschaft des Kepler-Gymnasiums zum Thema „Mobilitätskonzept der Zukunft“.

In Kooperation mit der Hochschule Furtwangen wurde die Idee eines möglichst klimaneutralen „Gefährts“ entwickelt und umgesetzt. Die diesen Prozess begleitenden Überlegungen wurden von den Schülern in witzigen Dialogen erklärt.

Alle Akteure des Abends bekamen als Dankeschön für den Einsatz „Boarding-Pässe“ für einen Segelrundflug mit der Fliegergruppe. Für die Sieger gab es einen Verzehrgutschein in einem mexikanischen Restaurant über 180 Euro obendrauf.

Jugend-Technik-Schule

Die Jugend-Technik-Schule
wurde im März 2013 gegründet, um Kindern und Jugendlichen Technik und Naturwissenschaften im jungen Alter nahe zu bringen. 29 Kurse werden an der Schule im Frühjahrssemester angeboten. Das Kursangebot und die Teilnehmerzahlen sind stetig gestiegen. Es besteht eine enge Kooperation mit den Unternehmen und Schulen. Fester Programmpunkt der Jugend-Technik-Schule sind die Schlaufuchstage.