Der Zylinderchor Neuweiler unterhielt die Gäste mit fröhlichen Gesängen. Foto: Köncke

100 Jahre TSV Simmersfeld – ein Grund zum Feiern. Glückwünsche und mahnende Worte gab es beim Festakt in der Albblickhalle zu hören.

Streng genommen ist der Turn- und Sportverein Simmersfeld bereits 101 Jahre alt. Wegen der Pandemie wurde das Jubiläum verschoben. Einfach zur Tagesordnung übergehen, das wollte man auf keinen Fall.

Als sich Ehrenvorsitzender Uwe Klettke bereiterklärte, die Organisation zu übernehmen und durch das Programm zu führen, der Musikverein Simmersfeld spielen und der Zylinderchor Neuweiler singen würde, stand dem Festakt nichts mehr im Wege.

Auf den letzten Drücker war auch die Festschrift fertig geworden mit vielen Bildern und Texten aus der langen und wechselhaften Geschichte eines Jubilars mit dem festen Willen, das Vereinsschiff die ganze Zeit auf Kurs zu halten.

Bürgermeister, Sportfunktionäre, Feuerwehrkommandant, Pfarrer - alle wollten dem TSV Simmersfeld zum Vereinsjubiläum gratulieren. Foto: Köncke

Die Albblickhalle war mit 200 Besuchern gut gefüllt. Eröffnet wurde der Abend vom Blasorchester Simmersfeld unter Leitung von Steffi Nowak mit einem zünftigen Konzertmarsch. Ein Dutzend Spieler der ersten und zweiten Fußballmannschaft des Gastgebers im grün-weißen Vereinsshirt sorgten für Getränke und das spätere Essen mit Schmalzbroten, Bratwürsten und Brezeln, die an einem Holzständer hingen.

Die Glückwunschredner hielten sich kurz. Thomas Kalmbach, TSV-Vereinsvorstand für Organisation und Veranstaltungen, freute sich über viele Gäste und einen intakten Verein. Bürgermeister Jochen Stoll lobte die „tolle Jugendarbeit“. Dass der Sport Menschen verbinde, ist Sportkreisvorsitzender Matthias Leyn überzeugt. Auf die Vereine kämen wegen fehlenden Betreuern und Helfern besonders im Nachwuchsbereich große Herausforderungen zu. Als Geschenk überreichte der hauptberufliche Bürgermeister von Schömberg einen Scheck und eine Flasche Sekt.

Der Musikverein Simmersfeld spielte unter Leitung von Steffi Nowak. Foto: Köncke

Gerhard Ungericht, Vorsitzender des Fußball-Sportkreises Böblingen-Calw, hob die Bedeutung und Wichtigkeit hervor, sich sportlich zu betätigen, „sonst sitzen noch mehr Menschen am Computer und starren auf ihr Handy“. Wenn die Entwicklung so weitergehe, stelle sich für ihn die Frage, welche Vereine noch bestehen, „wenn der TSV Simmersfeld seinen 125. Geburtstag feiert“. Der Vorsitzende des SV Ettmannsweiler, Helmut Liske, überbrachte die Glückwünsche der umliegenden Fußballvereine. Für Pfarrer Alexander Schweizer gehören zu einem erfüllten Leben nicht nur Gesundheit und Talente, sondern der Glauben.

„Die Bauern vom hinteren Wald“

Gesamtfeuerwehrkommandant Jürgen Waidelich - er sprach im Namen aller ortsansässigen Vereine - erntete stürmischen Applaus mit seiner Aussage, der TSV Simmersfeld habe „viel auf dem Kasten“, hier werde „miteinander und nicht gegeneinander geschafft“ und dass es „die Bauern vom Hinteren Wald“, allen Auswärtigen, die den Verein abfällig bezeichnen, nicht nur einmal gezeigt hätten, wer als Sieger vom Platz geht.

Im zweiten Teil des Festaktes wurde von Klettke an die Geschichte des Jubilars mit vielen Höhepunkten und Ereignissen erinnert, angefangen von der Gründung eines Turnvereins im Jahr 1922, den Bau des Sportplatzes (1954) und des Vereinsheims (1962/63), der Aufstieg in die Fußball-Kreisliga A (1974/75), die Aufnahme der Sparten Tennis und Ski (1976), Feiern zum 50- und 75-jährigen Jubiläum bis zur Aufwartung der kubanischen Fußballnationalmannschaft (August 2000) und dem Gegenbesuch ein Jahr später.