Der Kirchenchor bei einem Auftritt im Advent 2018 Foto: May

Drei Jubiläen auf einmal feiert die evangelische Verbundkirchengemeinde Rosenfeld-Isingen.

Rosenfeld - Aus diesem Anlass wird am Sonntag Jubilate, 8. Mai, 18 Uhr, ein musikalischer Gottesdienst gehalten. Der Kirchenchor, der treu und zuverlässig viele besondere Gottesdienste und Bestattungen musikalisch gestaltet hat, besteht nun 100 Jahre.

Fritz Arnold dirigiert seit 40 Jahren

Der Popchor tritt seit 20 Jahren in allen Gemeinden des Kleinen Heubergs auf. Der Chorleiter beider Chöre, Fritz Arnold, ist seit 40 Jahren Chorleiter.

Siglinde Ruoff, die dem Kirchenchor vorsteht, wird aus seiner Geschichte erzählen. Fritz Arnold wird in humorvoller Art Höhepunkte des Popchors und seiner Chorleitertätigkeit beleuchten. In einem kurzen Impuls durch Pfarrer Bernd Hofmann geht es um die ganzheitliche Kraft, die vom Singen ausgeht.

Wahrscheinlich älter als 100 Jahre

Abstände sind nicht mehr verpflichtend. Daher wird aber das Tragen einer FFP2- oder medizinischen Maske empfohlen. Es gibt genügend Plätze. Alle Chorsängerinnen und Chorsänger sind auf Corona getestet. Anschließend wird das dreifache Jubiläum in einem Ständerling vor der Kirche oder im Gemeindesaal gefeiert.

Der Rosenfelder Kirchenchor ist laut Siglinde Ruoff wahrscheinlich älter als 100 Jahre, doch das Jubiläumsdatum macht sie an einem Eintrag im Protokollbuch vom 7. April 1921 fest. Darin steht, dass die Gebühr für Gesang bei Beerdigungen auf 30 Mark erhöht wird.

"Durch Singen in der Andacht gestört"

Doch schon früher muss es Gesang in der Stadtkirche gegeben haben, wie ein Leserbrief vom 3. Juli 1905 aufzeigt. Drei Mitglieder des Kirchengemeinderats, so ist dort zu lesen, hätten sich beklagt, dass sie durch das Singen "in ihrer Andacht gestört" worden seien. Der damalige Stadtpfarrer Klopfer sei hingegen den Bestrebungen, einen Chor zu bilden, wohlwollend gegenüber gestanden.

1942, mitten im Zweiten Weltkrieg, hieß es: "Der Kirchenchor ist in Gefahr, einzuschlafen." Zu dieser Zeit leitete der Lehrer Gottlob Mayer den Chor.

Seit Karfreitag darf wieder gesungen werden

Später folgten als Chorleiter Erwin Stoll, Rosa Stotz und Elisabeth Wößner. Seit 1981 übt Fritz Arnold nun dieses Amt aus. Er leitet auch den 2001 gegründeten Popchor, der ein moderneres Repertoire hat als der Kirchenchor.

Corona hat 2020 auch in Rosenfeld die Probenarbeit und das Singen in Gottesdiensten ausgebremst. Es war auch nicht mehr möglich, auf Beerdigungen zu singen. Erst am Karfreitag dieses Jahres konnte der Kirchenchor den Gottesdienst mitgestalten. Die Vorsitzende Siglinde Ruoff hofft nun auf eine Rückkehr zur Normalität.

Früher bis zu 50 Aktive

Ein anderes Problem: "Der Nachwuchs fehlt uns." Derzeit habe man rund 20 Aktive, "es waren auch schon mal 50". Der Chor werde aber so lange wie möglich weitermachen. Neue Sängerinnen und Sänger seien stets willkommen, so Ruoff.

Der Kirchenchor probt mittwochs von 19 bis 20.30 Uhr im Gemeindehaus, anschließend der Popchor von 20.30 bis 22 Uhr.