Der Nachwuchs führte einen Tanz auf. Foto: Trommer Foto: Schwarzwälder Bote

Fasnetseröffnung: In Jettingen gibt es immer etwas zum geschichtlichen Hintergrund

Jettingen. Die Jettinger Narrenzunft staubte jetzt die Masken für die kommende Fasnet ab. Tanzvorführungen und die Taufe der zehn neuen Narren unterhielten die zahlreich erschienenen Besucher.

In Jettingen wird immer auch etwas über die Geschichte der Gemeinde und den Zusammenhang mit den Hästrägern erklärt. Berichtet wird von der 1653 geborenen Katharina Gfröhrer, die der Hexerei bezichtigt und verfolgt wurde. Der Grund der Verfolgung und ihr Verbleiben sind jedoch unbekannt.

Auch die Brunnenteufel berufen sich auf Jettinger Geschichte: In der Gemeinde gab es mehr als 70 Pumpbrunnen, die teilweise bei anhaltender Trockenheit versiegten, dafür lief eine Quelle auf einer Wiese immer reichlich. Der Volksmund besagte, hier müsse doch der Teufel seine Finger im Spiel haben. Die Maske der Hopfe erinnert an die vielen Hopfenfelder, die es einst auf Jettinger Gemarkung gab.

Nachdem die Richtplatzhexen eine große Pyramide gebildet hatten, stand eine Tanzaufführung der Kleinsten auf dem Programm. Da die Technik vorübergehend streikte, sprangen die Jettinger Musiker ein und spielten zur Überbrückung ein Stück aus "Sister Act". Schließlich bewältigten die Jüngsten, als Kätzchen verkleidet, ihre Tanzaufführung mit Bravour. Die Betreuerinnen hatten hier ganze Arbeit beim Einstudieren geleistet und unterstützen die kleinen schwarzen Katzen bei ihrem Tanz. Auch die keinen Hexen begeisterten das Publikum mit ihrer Aufführung, obwohl es manchem Mädchen bestimmt ganz schön kalt war, denn deren Kostüme sind längst nicht so warm wie das Häs der Großen.

Zunehmend drängten die Gäste in das Partyzelt, wo es Glühwein, Punsch und anderes gab, auch die Currywürste waren sehr begehrt. Bei zunehmenden Regen blieben die Gäste gleich im Zelt und freuten sich im Trockenen diebisch darüber, was ein Täufling bei den Jettinger Narren alles über sich ergehen lassen muss. Hier wurde an Requisiten nicht gespart, ein Brunnen wurde aufgebaut, in dem die neuen Brunnenteufel das klebrige Zeug, das ihnen auf den Kopf geschmiert wurde, mit heißem Wasser wieder abwaschen konnten. Vorsichtshalber hatten die Neuen große Handtücher mitgebracht, die sie auch brauchten.

Die neuen Richtplatzhexen mussten durch einen Tunnel kriechen, in dem sich versteckt Sterne befanden. Diese galt es blind zu ertasten. Dazu wurde Mehl auf den Täufling geschüttet. Das erinnerte etwas an das Dschungelcamp, hier eben ein Hexencamp.

Am Samstag, 9. Februar, findet der Brauchtumsabend in der Willy-Dieterle-Halle statt, am Sonntag, 10. Februar, gibt es den Jubiläumsumzug zum 25. Jahrestag der Gründung. Die Jettinger Narren sind aber schon jetzt regelmäßig bei anderen Narrenzünften zu Besuch.