Das Hofkino lockte mit einem französischen Film zahlreiche Besucher in die umgestaltete Traktorgarage Foto: Geisel Foto: Schwarzwälder Bote

Hofkino: Vor allem der Abendfilm zieht die Zuschauer zum Angebot von Bauernwerk und Wilhelm Haag

Eine cineastische Atmosphäre war jetzt auf dem Hof Haag im Imental zu spüren. Platz für etwa 200 Zuschauer bot das liebevoll gestaltete Hofkino – und der wurde auch gebraucht.

Jettingen. Jedes Jahr veranstaltet der Bezirksarbeitskreis des evangelischen Bauernwerks ein Hofkino. Zum dritten Mal war Wilhelm Haag, langjähriges Mitglied und tätig im Ausschuss des Vereins, Gastgeber der unterhaltsamen Veranstaltung. Tatkräftige Unterstützung bekam Haag von Familie und Bekannten.

Seine Werkstatt und Traktorgarage hatte er mit einigen zu Stufen aufgebauten Strohballen, Stühlen, einem Beamer und einer Leinwand in einen Kinosaal verwandelt. In der angrenzenden Lagerhalle war Platz für Geselligkeit und Verköstigung, für Kinder war mit einer Strohburg für Spaß gesorgt. Kino-Gefühl kam dank des Popcorn-Duftes auf.

Drei Filme waren von mittags bis abends zu sehen, jeder für ein anderes Publikum, jeder für sich sehenswert: der Animationsfilm "Ferdinand geht STIERisch ab", das komödiantische Drama "Ein Dorf sieht schwarz" und der Dokumentarfilm "Unsere Zukunft. Ertrinken wir in Plastikmüll?".

Ersterer bezauberte besonders die Kleinen. Etwa 150 Jungen und Mädchen fieberten bei der Geschichte über den sanftmütigen Stier Ferdinand mit. Dem liegt nichts ferner, als in die Arena zu ziehen. Doch genau dort findet er sich wegen eines Missverständnisses wieder. Nun muss er einen Weg nach Hause suchen.

Den Dokumentarfilm führten sich mit etwa 15 Personen nur wenige Zuschauer zu Gemüte, die dafür umso aufmerksamer. Im Nachgang regte der Film den einen oder anderen – wie beabsichtigt – zu Diskussionen und Gesprächen an. Derzeit werde überlegt, wie man diesen ernsteren Programmpunkt attraktiver machen könnte, erzählte Gastgeber Wilhelm Haag. Missen möchte er ihn nicht.

Höhepunkt des Hofkinos war die Abendvorstellung von "Ein Dorf sieht schwarz". Der Film spielt im Jahr 1975 in einem kleinen nordfranzösischen Dorf, dessen Bewohner sich mit ihrem neuen Arzt aus dem Kongo schwer tun. Nach und nach schwindet das Misstrauen.

Wie, das beobachteten gut 200 Zuschauer. Bis auf den letzten Platz war die Vorstellung ausverkauft. Zum dritten Mal war die Wahl damit auf einen französischen Film gefallen – allem Anschein nach eine gute Entscheidung. Wie schon die ersten beiden Streifen kam "Ein Dorf sieht schwarz" sehr gut an.

Insgesamt zeigte sich Wilhelm Haag mit dem Hofkino zufrieden. Die Zuschauerzahl beim Kinderfilm sei höher gewesen als im Vorjahr, dafür habe es die Besucher über Nachmittag nicht so lange auf dem Hof gehalten. Allerdings, beobachtete Haag, habe es denen, die da waren, gefallen.