Weil dort Stromleitungen verlegt werden, wird die Straße "In den Streuobstwiesen" ausgebaut.Foto: Geisel Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Auf die Anwohner kommen statt Erschließungs- Ausgleichsbeiträge zu

Jettingen. "In den Streuobstwiesen", eine Straße zwischen "Nagolder Straße" und "Schillerstraße", soll ausgebaut werden. Der Gemeinderat besah sich die Pläne und gab einstimmig grünes Licht für die Beauftragung.

Anlass für die Maßnahme ist das Verlegen von Stromleitungen von der Nagolder Straße zum Neubaugebiet Amsel. Diese werden durch "In den Streuobstwiesen" führen. Ein positiver Nebeneffekt: Dort noch bestehende Dachständer können durch einen Erdkabelanschluss abgelöst werden. Da für die Leitungsarbeiten an der Straße gearbeitet werden muss, bietet es sich an, Synergien zu schaffen und gleich den Ausbau voranzutreiben.

Franziska Haupt, Leiterin des technischen Ortsbauamtes, führte die Pläne für den Ausbau näher aus. Die Einmündungsbereiche zu Nagolder Straße und Schillerstraße werden gepflastert. Die Straße wird fünf Meter breit. Auf der rechten Seite in Richtung Nagolder Straße wird ein 15 Zentimeter breites Schrammbord erstellt. Auf der anderen Seite ist ein eineinhalb Meter breiter Gehweg vorgesehen. Die dazu notwendigen Grundstückskäufe von zwei angrenzenden Flurstücken seien mit den Eigentümern besprochen, so Haupt. Begrünt – und der Durchgangsverkehr gebremst – wird mittels dreier Baumquartiere. An der Straße befindet sich zudem ein nicht bebautes Flurstück. Im Zuge des Straßenausbaus soll dieses erschlossen werden. Damit ebne man den Weg für Verdichtung und Bebauung, erklärte Franziska Haupt. Leerrohre für einen späteren Breitbandausbau werden mitverlegt.

Eine Besonderheit in diesem Bereich: Bisher wurden noch keine Erschließungsbeiträge erhoben. Die Straße und die angrenzenden Grundstücke liegen im Sanierungsgebiet "Ortsdurchfahrt Oberjettingen". Daher werden keine Erschließungsbeiträge erhoben, sondern so genannte Ausgleichsbeiträge. Diese entsprechen der Erhöhung des Bodenwertes durch die Sanierungsmaßnahme. Ist der Ausbau fertig, wird daher ein Gutachten zur sanierungsbedingten Wertsteigerung veranlasst. Auf dessen Basis werden die Ausgleichsbeiträge ermittelt. Die betroffenen Eigentümer seien bereits informiert worden.

Bei der Auftragsvergabe für den Ausbau bot sich an, der Firma Strohäker aus Jettingen den Zuschlag zu erteilen. Das Unternehmen ist im Gebiet Amsel bereits im Einsatz und zwei verschiedene Tiefbauunternehmen für Kanal und Straßenbau heranzuziehen, so Haupt, mache wenig Sinn. Daher erhielt die Firma Strohäker einen Anschlussauftrag. Das Ingenieurbüro Gauss hat für die Maßnahme Kosten in Höhe von rund 139 000 Euro berechnet, inklusive Straßenbau, Straßenbeleuchtung, Wasserleitung und Hausanschlüsse sowie Leerrohre. Im Haushalt sind 150 000 Euro für den Straßenbau und 30 000 Euro für die Wasserleitung veranschlagt. Da die Maßnahme im Sanierungsgebiet liegt, wird der Straßenbau mit 60 Prozent der Baukosten bezuschusst.