Statt Sektempfang: Roland Bernhard (links) und Jettingens Bürgermeister Hans Michael Burkhardt erhoben mit den Gemeinderäten ihre Gläser am Ratstisch.Foto: Geisel Foto: Schwarzwälder Bote

Einsetzung: Jettinger Bürgermeister fühlt sich "wertgeschätzt"

Jettingen. Hans Michael Burkhardt ist zum dritten Mal in sein Amt als Bürgermeister eingesetzt worden. Wegen Corona später als geplant und in anderem Rahmen, aber mit vielen lobenden Worten. Der Punkt stand als erster auf der Tagesordnung der ersten Corona-Präsenzsitzung.

Wolfgang Siebenrock erinnerte zu Beginn der kleinen Zeremonie in der August-Leucht-Halle an das "historische Traumergebnis" von 100 Prozent, das Burkhardt zur Wiederwahl erzielen konnte. Das bedeute eine "überwältigende Zustimmung" der Bürger. Der Rathauschef habe sich das Vertrauen in den letzten 16 Jahren verdient, befand der Bürgermeisterstellvertreter. Er habe Hans Michael Burkhardt als "stets präsent, immer ansprechbar und zugänglich" erlebt.

Trotz des nun längeren "Verwesungszustands" sei in Jettingen kein Verwesungsgeruch zu bemerken, meinte Landrat Roland Bernhard scherzhaft. Er fand es "lobenswert", dass sich Burkhardt für eine dritte Amtszeit zur Verfügung gestellt hat. Statistisch gesehen sei für die meisten Schultes nach der zweiten Amtszeit Schluss. Als Bürgermeister habe man "viele Gestaltungsmöglichkeiten", so Bernhard weiter, sei aber schnell auch der "Prügelknabe". Hans Michael Burkhardt sei damit gut umgegangen und zähle zu den guten Bürgermeistern.

"Jung und Alt ist in Jettingen gut aufgehoben"

Die "Leistungsbilanz" des Jettinger Rathauschefs fand Roland Bernhard "wirklich fantastisch". Als Beispiele führte er die "interkommunale Zusammenarbeit" beim ING-Park, die Nordumfahrung und daraus resultierend die Neugestaltung der Ortsmitte Oberjettingen, die Erweiterung und Sanierung der Gemeinschaftsschule und das "Hochhalten der Vereine" an. "Jung und Alt ist in Jettingen gut aufgehoben", fuhr der Landrat mit Blick auf Kinderbetreuung und Seniorenangebote fort. Obwohl schon viel erreicht ist, gebe es noch viel zu tun in den nächsten acht Jahren.

In Anbetracht der Herausforderungen werde diese nächste Amtszeit vermutlich eine "besonders eindrückliche Zeit", meinte Wilhelm Kern. Der SPD-Rat nahm die Verpflichtung vor. Er bat "eindringlich" um eine hundertprozentige Unterstützung für den Bürgermeister, für eigentlich alle Amtsträger. Man müsse nicht immer einer Meinung sein, aber es brauche ein grundsätzliches Vertrauen.

Bürgermeister Burkhardt dankte zunächst allen für die lobenden Worte und für die gute Zusammenarbeit – angefangen beim Gemeinderat über die Mitarbeiter bis hin zur Bürgerschaft. Er mache die Arbeit in Jettingen sehr gerne, versicherte Burkhardt. Die Position sei nicht immer einfach, wie seine Vorredner bereits erwähnten, doch in Jettingen fühle er sich "sehr, sehr gut aufgehoben" und "wertgeschätzt". Das motiviere ihn in seinem Job.

"Neue Aufgaben und Herausforderungen gibt es immer", meinte Hans Michael Burkhardt. "Alles überlagernd" sei derzeit die Corona-Pandemie, doch es stehen noch ganz andere Themen auf der Liste. Die reiche von den Finanzen über Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Mobilität und demografische Entwicklung bis hin zum Zusammenleben in Vielfalt und der Beteiligung der Bürger.

Ein Sektempfang war aufgrund der Corona-Bestimmungen nicht möglich. Dafür stand ein kleiner Sekt für alle Räte und Besucher parat, sodass man dennoch gemeinsam anstoßen konnte – wenn auch jeder von seinem Platz aus.