Jens Dittus und Ulrike Hain (von links) spielen beide seit 30 Jahren im Harmonika Club aktiv mit. Dafür sprach ihnen Vorsitzender Jochen Wacker (rechts) ein Dankeschön aus und überreichte ihnen ihre Urkunden. Foto: Geisel Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: Harmonika-Club Edelweiß Jettingen nimmt sich die ganz Großen der Musikgeschichte vor

Die Hits mehrerer Jahrzehnte, vereint in einem Konzert und gespielt auf mehreren Instrumenten – damit riss der Harmonika-Club Edelweiß letzten Samstag sein Publikum von den Socken. Im Programm des Herbstkonzertes fanden sich nur die ganz Großen der Musikgeschichte.

Jettingen. Das Freizeitorchester unter Leitung von Igor Omelchuk eröffnete mit einem Mix bekannter Melodien und Texte. Da ließen sich viele der rund 250 Zuhörer nicht zweimal bitten und stimmten spontan und ohne Liedtexte mit ein. Kein Wunder, bei so eingängigen Liedern wie "Ein Stern, der deinen Namen trägt" und "Marmor, Stein und Eisen bricht".

Mit Film-, Show- und Bühnenhits fügte sich der Auftritt des ersten Orchesters ebenfalls perfekt in das Konzertmotto "Hits der Jahrzehnte". Die Musiker machten sich mit Kolumbus auf eine spannende Abenteuerreise, musikalisch gebannt in "Conquest of Paradise" aus dem Film "1492 – Die Eroberung des Paradieses" von Ridley Scott. Bei diesem intensiven Stück konnte man förmlich spüren, wie Kolumbus die See bezwang und mit seinen Männern nach langer Reise die ersten Schritte an Land machte, wo sich die Crew durch den Urwald schlug.

"The Lord of the Dance" bringt Finger zum Tanzen

Von der Seereise ging es in das Deutschland der Vorkriegszeit zu den "Comedian Harmonists in Concert", ihrem Wortwitz und ihren eingängigen Melodien. Noch eine Schippe drauf beim Tempo legte das Orchester unter Leitung Omelchuks bei "The Lord of the Dance", ein Werk, das die Finger der Akkordeonisten tatsächlich zum Tanzen brachte. Der flotte Rhythmus kam bei den Zuhörern sehr gut an und brachte alsbald viele zum Mitklatschen.

Im zweiten Konzertteil erwartete das neugierige Publikum eine Premiere: der erste öffentliche Auftritt der Bluesband. Im Januar 2017 hat eine Gruppe begonnen, bei Ralf Brendle Unterricht an der Bluesharp zu nehmen.

Aus eben dieser erwuchs die Bluesband mit Michael Schlegel, Amadeus Müller, Klaus-Dieter Reichert, Thomas Kalnik, Herbert Marquardt, Harald Pross und Matthias Fabian. Außerdem mit dabei – wie auch beim Auftritt des Mundharmonika-Orchesters – waren Dankfried Klauser (Gitarre), Oliver Supper (E-Gitarre), Jochen Hünemörder (E-Bass) und Adrian Mauch (Drums). Für ihren ersten Auftritt hatten die Musiker "C-Jam-Blues" von Duke Ellington, einen Jazz-Standard aus den frühen 1940er-Jahren, vorbereitet.

Bluesharp und Mundharmonika vereinten sich nach diesem gelungenen ersten Mal zu einer Einheit. Die mehr als 50 Spieler des Mundharmonikaorchesters um Ralf Brendle betraten die Bühne und gemeinsam gaben sie ein Beatles-Medley zum Besten. "Love me do", bei dem die Bluesharpspieler das typische Harpthema übernahmen, mischte sich mit "All my loving" und "Hey Jude".

Ein Hit aus jedem Jahrzehnt vertreten

Das Motto ganz und gar treffend, gipfelte der Auftritt in einem Hit-Mix, der von den 1940er-Jahren bis in die "2010er" reichte. Aus jedem Jahrzehnt war ein Hit vertreten, von "Im Wagen vor mir" und "Major Tom" bis "Hulapalu".

Zwei Zugaben und nicht enden wollender Beifall beendeten einen gelungenen, abwechslungsreichen und spannenden Konzertabend. Durch das Programm führten Marion Gerhardt und Sandra Rieck.

Zwei Musiker aus dem ersten Orchester durften sich außerdem über eine Auszeichnung freuen. Ulrike Hain und Jens Dittus spielen beide seit 30 Jahren aktiv mit. Dafür sprach ihnen Vorsitzender Jochen Wacker ein Dankeschön aus und überreichte ihnen ihre Urkunden.