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Umjubelter Auftritt in Jettingen

Vor einer großen Leinwand steht er, Dodokay, mit einer Cap auf dem Kopf, einem Mikro in der einen und einem Notizblock in der anderen Hand. Auf letzterem machte er sich das ein oder andere Mal Notizen, welche seiner Witze gut ankamen.

Jettingen. Diesen kleinen Block zückte der Sprachkünstler und Komiker Dodokay am Samstagabend einige Male. Mit Kommentar für die rund 460 Besucher in der Willy-Dieterle-Halle machte er sich darauf Notizen, worauf das Publikum besser oder schlechter ansprach. Allein das sorgte schon für einige Lacher.

Auf Einladung der 1. Narrenzunft war Dodokay mit seinem neuesten Programm "Genau mein Ding!" nach Jettingen gekommen. In seiner Show ging es vor allem Schwäbisch zu – was macht die Schwaben aus, was sind ihre Eigenarten, was prägt den Dialekt?

Dodokays Nachbarin und ihre Beziehung zu seinem Müll waren dabei ebenso typisch schwäbisch wie Raumspray oder die Aussage "ich bin ja zufrieden". Für großes Gelächter sorgte auch seine Darstellung typisch schwäbischer Verhaltensweisen. Denn was macht ein Schwabe, der gerade einen ellenlangen Satz genuschelt hat, wenn er nach dessen Inhalt gefragt wird? Er wiederholt einfach nur ein Wort.

Leinwand erfüllte ihren eigenen Zweck

Dabei erzählte Dodokay immer wieder Geschichten aus seinem eigenen Leben und von seinen Auftritten. Seien es Arztbesuche und das Verhalten der schwäbischen Arzthelferinnen, Erfahrungen mit dem Publikum oder eben seiner Nachbarin.

Die große Leinwand auf der Bühne erfüllte natürlich auch einen Zweck. Dodokay ließ darauf von ihm synchronisierte Videosequenzen laufen. Die neuen Texte hatten nicht mehr viel mit den Ausgangsszenen zu tun, was einen interessanten Kontrast erzeugte. Eine solche Szene von Dallas hatten die Zuschauer sicher noch nie gesehen. Und auch die Gespräche unter Politikern, wie Dodokay sie zeigte, dürften mal etwas anderes gewesen sein.

Wie er bei dieser Synchronisation vorgeht, zeigte er live auf der Bühne. Dafür nahm Dodokay einfach eine kurze Szene, ließ sie einmal mit Originalton laufen und sprach dann beim zweiten Durchgang einfach seinen eigenen Dialog darüber.

Insgesamt wirkte Dodokay bei seinem Auftritt locker, als würde er einfach erzählen, was ihm so durch den Kopf geht. Dafür brauchte er weder ein aufwendiges Bühnenbild noch große Gesten. Leben brachte er auch so in die Bude. Und wenn er dann doch mal in Pose ging und das ein oder andere nachspielte, um das Gesagte zu verdeutlichen, hatte es eine entsprechend große Wirkung.

Damit traf er genau den Nerv des Jettinger Publikums. Von Anfang an sackte er Lacher ein, immer mehr, je länger der Abend dauerte. Schließlich bescheinigten lauter Applaus und jubelnde Pfiffe, dass Dodokay und seine Show einfach gut ankamen.