Haushalt: Bei Gewerbesteuer steht Jettingen noch gut da / Burkhardt: Die Einschnitte sind da

Die Auswirkungen von Corona zeigen sich auch im Jettinger Haushalt. Doch die Gemeinde kann sich aufgrund ihres finanziellen Polsters glücklich schätzen. "Es hätte auch schlimmer kommen können", sagte Bürgermeister Hans Michael Burkhardt.

Jettingen. Einen Überblick über die vermutlichen Abweichungen vom Planansatz gab Kämmerer Matthias Baumann in der jüngsten Gemeinderatssitzung. Das Thema habe momentan "einiges an Brisanz", schickte Bürgermeister Burkhardt noch voraus und betonte, dass es sich um einen vorsichtigen Zwischenbericht handle. Die Zahlen änderten sich laufend.

Bei der Gewerbesteuer steht Jettingen derzeit noch gut da. Baumann ist hier derzeit sogar noch etwas optimistischer als im Ansatz geplant. Bei der Einkommenssteuer rechnet der Kämmerer mit etwa zehn Prozent an Mindereinnahmen, was einem Rückgang von etwa 460 000 Euro entsprechen würde. Bei der Umsatzsteuer könnte Jettingen sogar rund 40 000 Euro besser wegkommen als gedacht.

Die vorübergehenden Schließungen führen zu entsprechenden Einbußen bei der Vergnügungssteuer. Etwa 30 000 Euro Minderertrag sind hier zu erwarten. "Ein ganz großes Fragezeichen", so Baumann, stehe hinter den Finanzausgleich-Zuweisungen.

Ein weiteres Konjunkturpaket vom Bund soll kommen. Durch die Corona-Soforthilfen des Landes könnten die Ausfälle bei den Betreuungsgebühren abgefangen werden. Beim Mensaessen fallen – da die Schulen vorübergehend geschlossen waren – voraussichtlich Minderaufwendungen in Höhe von rund 35 000 Euro an.

Unterm Strich ergibt sich dadurch ein ordentliches Minus. Das voraussichtliche ordentliche Ergebnis für 2020 bleibt mit etwa 433 000 Euro dennoch deutlich im Plus, jedoch bei weitem nicht so hoch wie mit knapp 1,235 Millionen Euro geplant. "Wir stehen insgesamt noch relativ gut da", fand Hans Michael Burkhardt. Jettingen habe die vergangenen Jahre gut gewirtschaftet, weswegen man noch etwas auf der hohen Kante habe. Trotzdem mahnte er an: "Die Einschnitte sind da." Man werde also in Zukunft etwas vorsichtiger agieren müssen, auch wenn es keinen Grund zur Panik gebe.

Erfreuliche Nachrichten hatte Matthias Baumann zum ungefähren voraussichtlichen Rechnungsergebnis 2019. Das ordentliche Ergebnis wird wohl mit etwa 1,2 Millionen Euro deutlich höher ausfallen als geplant (Ansatz 926 300 Euro). Und das sei noch "vorsichtig und konservativ" geschätzt. "Abweichungen werden sich garantiert noch ergeben", so Baumann, aber voraussichtlich eher nach oben.