Auftritt in der Martinskirche in Oberjettingen mit dem Ensemble und dem 1. Orchester des HC Jettingen und Leiter, Dirigent und Solist Igor Omelchuck. Foto: Stadler Foto: Schwarzwälder Bote

Harmonika-Club: Gut besuchtes Drei-Königs-Konzert in der Martinskirche überzeugt mit Musikauswahl

Bereits zum vierten Mal konzertierte der Jettinger Harmonika-Club mit einem wunderschönen Konzert am frühen Abend des Drei-Königs-Tages. Die Konzertbesucher bedankten sich bei den Musikern und ihrem Leiter sowie Solisten Igor Omelchuk mit Standing Ovations.

Oberjettingen. Beim Konzert der Akkordeonspieler des HC-Jettingen reichte die Stückauswahl von Werke von Antonio Vivaldi und Johann Sebastian Bach über Astor Piazzolla und Philip Sparke bis zu Johann Strauß Sohn.

Zum Konzertauftakt wurden die Besucher in der nahezu vollständig gefüllten Martinskirche mit dem kleinen Konzert für zwei Violinen begrüßt. Geschrieben für Violinen von Antonio Vivaldi, setzte das Ensemble des HC-Jettingen das Stück mit Leichtigkeit in Szene und ließ keine Zweifel erkennen, dass das "Concerto" für Akkordeon geeignet ist.

Mit der fröhlichen Melodie "Karneval (for Ian Watson)" setzte das Ensemble seinen ersten Auftritt fort. Die luftig leichte Komponente mit konzertantem Ende lebt von einem eindrücklichen Motiv, das sich in Variationen wiederholt. Begleitet wurde das Ensemble von Schlagwerkzeugen wie Tambourin.

"Fantasia F-Moll" ist einer der Höhepunkte

Einer der Höhepunkte des Konzertabends war die "Fantasia F-Moll", komponiert von Wolfgang Amadeus Mozart. Geschrieben war es ursprünglich als kleines, feines und melancholisches Klavierkonzert, das auch für eine Orgelwalze konzipiert war. Meisterlich, ja geradezu virtuos wurde das Stück vom Dirigenten des HC-Jettingen, Igor Omelchuk, umgesetzt. Für die erstklassige Darbietung gab es seitens der Kirchenbesucher langanhaltenden Applaus.

Das erste Akkordeon-Orchester spielte im Anschluss unter dem klaren und strengen Dirigat von Omelchuk zwei Stücke. Mit der fröhlichen Melodie "Sinfonie per und addio" – also einer Sinfonie für einen Abschied – begrüßte das Orchester sein Publikum. Mit "Rumänisch" ging es weiter, von Josef Knümann nach originalen rumänischen Volksmelodien komponiert. Sie stammen aus einer Reihe von Unterhaltungshits aus den 1950er Jahren und entwickelten sich zu wahren Publikumslieblingen und Ohrwürmen, die oft im Radio gewünscht wurden. Zum Schluss hin wurde den Musikern ein hohes Tempo abverlangt, das sie souverän meisterten.

Ebenso meisterlich präsentierte sich "Violentango", ein anspruchsvoller Tanz ganz im Stil von Astor Piazzolla und dem Tango Nuevo. Das Ensemble zeigte auch hierbei sein ganzes Können. Mit "A Klezmer Karnival" wurde ein Medley aus drei jüdischen Volksliedern zu Gehör gebracht. Schnelle Läufe, ein hohes Tempo und Solopassagen beherrschten das Stück.

Ein erneuter Auftritt des gesamten Orchesters bot einen wahren Hörgenuss mit dem Potpourri "Russisch" von Josef Knümann, bei dem sowohl rassige als auch wehmütige russische Melodien samt hinzukomponierter Übergänge zum Tragen kamen.

Den glanzvollen Abschluss setzten die Musiker mit "Classic Strauß goes Vienna Waltz". Man musste nicht mal die Augen schließen, um die Wiener Ballsaal-Atmosphäre zu spüren. Das Medley berühmter Wiener Walzer aus der Feder des Walzerkönigs Johann Strauß Sohn versetzte in Tanzstimmung, egal ob "Wiener Blut" oder "An der schönen blauen Donau".

Das Publikum war begeistert, erhob sich von den Plätzen und forderte mit rhythmischen Klatschen eine Zugabe ein. Das Orchester setzte mit dem "Ungarischen Tanz" von Brahms eine schwungvolle Zugabe drauf und ließ den stimmungsvollen Konzertabend mit "Winter Wonderland" ausklingen.

Das Konzert ist am Sonntag, 19. Januar, ab 17 Uhr in der Kirche in Sulz am Eck mit dem selben Programm erneut zu erleben.