Der Musiklehrer Andreas Erchinger spielt inzwischen in einer Band mit seinen ehemaligen Schülern Lennard Fiehn, Neil Richter und Lucas Klein. Längst haben auch sie eine Profikarriere eingeschlagen.
„Ihr Lehrer war ich früher einmal – inzwischen agieren wir längst auf Augenhöhe“, sagte Andreas Erchinger zur Begrüßung. Unsere Redaktion war zum Gespräch mit ihm und seinen Musiker-Kollegen eingeladen.
Die vier probten gerade für ihren Auftritt am Samstag, 6. April, im Jazzclub Villingen. Dort hatte man auch die Idee für dieses besondere Konzert. Der Jazzpianist, Komponist und Lehrer für Jazzpiano an der Musikhochschule Freiburg – ein Ur-Bergstädter – war über viele Jahre auch Lehrer an der Jugendmusikschule (JMS) St. Georgen/Furtwangen und unterrichtete Lennard Fiehn, Neil Richter und Lucas Klein – offensichtlich mit Erfolg.
Die drei haben mittlerweile ihre Leidenschaft für die Jazzmusik zum Beruf gemacht. Fiehn, Tenorsaxofon und Bassclarinette, hat an der Hochschule Stuttgart das Fach Saxofon studiert und erfolgreich abgeschlossen. Er stammt aus Königsfeld und ist derzeit auf einem Auslandsjahr am Basler Jazzcampus. Der St. Georgener Neil Richter spielt seit 2008 Kontrabass. Er hat ein abgeschlossenes Studium an der Dresdner Carl-Maria-von-Weber-Musikhochschule. Der Furtwanger Lucas Klein (Drums) studierte an der Hochschule in Stuttgart mit Hauptfach Schlagzeug. Er spielte schon in verschiedenen Bands und trat unter anderem beim Jazzfestival Esslingen und den Jazz Open Stuttgart auf.
Praktische Erfahrungen mit anderen Jazzern
Wie fanden die ehemaligen Musikschüler und heutigen Profis eigentlich zum Jazz? Da waren sich die drei in ihren Aussagen ähnlich: „Schuld“ daran sei in großen Teilen ihr damaliger JMS-Lehrer und jetziger Bandkollege Andi Erchinger gewesen. Er habe ihr Interesse geweckt und lebe diese Begeisterung bis heute selbst vor. Es sei eine grundsätzliche Neugier, unterschiedliche Musikrichtungen kennenzulernen, hinzugekommen. Praktische Erfahrungen mit anderen Jazzern in diversen Formationen folgten. Irgendwann, so erklärten die drei unisono, habe sich der Wunsch herausgebildet, die Leidenschaft für den Jazz zum Beruf zu machen.
Und wie war’s beim ehemaligen Musiklehrer? Erchinger schmunzelte. Auch er sei an der JMS musikalisch ausgebildet worden. Unter den damaligen Lehrern sei auch ein fantastischer US-amerikanischer Jazzmusiker aus Freiburg gewesen. „Ab da war ich Feuer und Flamme.“ Die Combo wird im Jazzclub Klassiker des Genre spielen, hat aber auch einige eigene Stücke in petto. „Wir können uns gut vorstellen, auch weiterhin gemeinsam in dieser Formation zu spielen“, so die einhellige Aussage.
Die Probe macht Lust auf mehr
Auch eine Veröffentlichung ihrer Musik schlossen die vier nicht aus. Die Stücke jedenfalls, die die Band bei ihrer Probe bot, klangen richtig klasse und machen Lust auf mehr. Kein Wunder – bei diesen hervorragenden Künstlern.