Chris Hopkins and the Jazz Kangaroos Foto: Monique Baumann/MoniqueBaumann

Chris Hopkins und die „Jazz Kangaroos“ geben drei Zugaben.

Jazz kann so Vieles sein: rebellisch und provokant, Mauern und Grenzen einreißend. Er kann unbeschwert und leicht sein, zum Tanzen animieren oder spielerisch und humorvoll das Leben feiern und damit den Zuhörern ein Lächeln ins Gesicht zaubern.

Genau dies erlebten die zahlreichen Besucher im Jazzclub Balingen. Erst nach der überschwänglich erklatschten dritten Zugabe – „When It’s Sleepy Time Down South“ – war deren musikalischer Hunger gestillt. Verantwortlich für diesen spektakulären Abend waren Chris Hopkins und die „Jazz Kangaroos“.

Spielerisch lässig und kraftvoller Elan

Als ein „außergewöhnliches internationales Highlight“ angekündigt, hielten der in Deutschland beheimatete und mit Auszeichnungen überhäufte amerikanische Pianist/Saxofonist und seine drei australischen Mitstreiter Wort. Marc Elton (Bass), Ian Date (Gitarre) und George Washingmachine (Geige, Ukulele und Gesang) gehören zur Creme de la Creme der australischen Jazz-Szene.

Unwiderstehlich, mit welch einem spielerisch-lässigen und doch kraftvollen Elan die vier Musiker zu Werke gingen, so dass schon nach wenigen Takten der Funke auf das Publikum übersprang. Hopkins humorvolle und sympathische Moderation und Washingmachines Ansagen taten ihr Übriges.

Virtuos und voller Spielfreude

Virtuos und voller Spielfreude interpretierten die Musiker Kompositionen von Fats Waller, Eddie Durham, Benny Carter, George Gershwin, Charlie Christian, Willie The Lion Smith, in der Regel als Quartett, aber auch im Trio, im Duo oder Solo. So brachte Hopkins lautmalerisches Klavierspiel in „Echoes of Spring“ die Vögel zum Zwitschern.

Irischer Folk durchwehte Ian Dates Solostück auf der Gitarre, unwiderstehlich George Washingmachines Qualitäten als Entertainer bei „I Wanna Be Loved By You“. Nicht weniger beeindruckend trat er als mitreißender Geiger und beseelter Jazz-Sänger in Erscheinung.

Währenddessen legte Marc Elton mit seinem Bass ein Fundament, auf dem man ein Haus bauen könnte. Und somit schufen Musiker und Publikum an diesem Abend gemeinsam eine Atmosphäre von beeindruckender Intensität und Lebensfreude, so dass alle Beteiligten mit einem Lächeln nach Hause gingen.