Ein Wildschwein mag Hirschtrüffel. So sind die Tiere der Strahlenbelastung ausgesetzt. Foto: Noah Meinzer/Pixabay

Die Unterkirnacher Jagd-Pächter präsentieren ihre bisherigen Aktivitäten und Pläne. Schwarzwild und Strahlenbelastung bleiben dabei ein Problem.

Unterkirnach - Seit 2020 sind Andrea Heinzelmann und Bruno Imhof die neuen Pächter des Jagdbogens I und II der nahezu die gesamte Jagdgemarkung von Unterkirnach umfasst. Sie beinhaltet zahlreiche Wiesenflächen, deren Zerstörung durch das Schwarzwild in der Vergangenheit immer wieder für Diskussionen sorgte. Die neuen Pächter wollen diesen Missstand eindämmen und nutzten nun die Gelegenheit, ihre bisherigen Aktivitäten erstmals in einer öffentlichen Sitzung zu präsentieren.

Pächter setzen sich für Rehkitzschutz ein

Die unmittelbare Beseitigung von Schwarzwildschäden mit Unterstützung der Jagdhelfer und das Errichten von Elektrozäunen in besonders gefährdeten Gebieten trägt ebenso wie der Verbissschutz an Tannen dazu bei, die durch das Wild verursachten Schäden möglichst gering zu halten. Heinzelmann plädierte außerdem dafür, in Zukunft den Rehwildabschuss in besonders von Verbiss gefährdeten Gebieten zu erhöhen. Zudem verwies sie auf die Sau-Patrouillen, die unter Einsatz modernster Technik insbesondere im Frühjahr die Bejagung des Schwarzwildes forcieren. Wildschäden auf Acker- und Wiesenflächen werden so minimiert.

In den vergangen beiden Jahren erlegten die Jäger 32 Füchse und Dachse. Dies auch wegen des Krankheitsausbruchs der Räude, der inzwischen wieder zurückgegangen ist. Von 23 Schwarzwildtieren, welche die Jagdpächter erlegten, kamen 20 auf Grund zu hoher Strahlenwerte direkt in die Kadaverstelle. "Wildscheine sind Wurzelfresser, mögen insbesondere Hirschtrüffel und sind deshalb besonders der Strahlenbelastung ausgesetzt", erläuterte Heinzelmann die hohe radioaktive Belastung. "Der Grenzwert ist zwar überschritten. Wir wissen aber nicht wie hoch die radioaktive Belastung vor Tschernobyl war", schließt Heinzelmann einen natürlichen Umgebungseinfluss nicht aus.

Hunde sollen nicht freilaufen dürfen

Abschließend bat Heinzelmann um Verständnis, dass Hundebesitzer im Wald ihre Tiere nicht freilaufen lassen sollten. Sie bedauerte, dass sich Freizeitsportler, die inzwischen Tag und Nacht den Wald in Bewegung halten, zu einer Gefahr für den Lebensraum des Wildes entwickelten.