Italiens umstrittener Premier wirft seinen Hut bei den nächsten Wahlen nicht mehr in den Ring.

Rom - Italiens umstrittener Ministerpräsident Silvio Berlusconi will bei den nächsten Wahlen nicht mehr antreten. Der heutige Justizminister Angelino Alfano werde 2013 als „Kandidat des Mitte-Rechts-Lagers antreten“, erklärte der 74-jährige Medienzar in einem Interview der römischen Tageszeitung „La Repubblica“. Alle seien sich darüber einig: „Ich mache noch die Wahlkampagne und helfe Alfano als „nobler Vater“, aber mit 77 ist man nicht mehr Regierungschef“, so Berlusconi.

Der 40-jährige gebürtige Sizilianer Alfano gilt schon länger als politischer Ziehsohn Berlusconis und wurde schon öfters als möglicher Nachfolger des „Cavaliere“ gehandelt. Er wurde Anfang Juli neuer Chef von Berlusconis Regierungspartei Pdl (Volk der Freiheit).

Auch die sich haltenden Gerüchte um seine Bestrebungen, den italienischen Regierungssessel dann mit dem des Staatschefs tauschen zu wollen, wies Berlusconi weit von sich. „Das ist nichts für mich“, erklärte er in dem Interview. Der „Palazzo del Quirinale“ sei eher etwas für seinen Getreuen Gianni Letta: „Letta ist der richtige Mann, ein großer Mann, der auch die Stimmen der Linken hätte“. Wenn er könnte, würde er schon heute aufhören, beteuerte Berlusconi in dem Interview.

Es ist nicht das erste Mal, dass der Regierungschef laut über einen Rückzug nachdenkt, besonders nachdem er nach seinen zahlreichen Sex- und Justizskandalen zuletzt auch mehrere bittere politische Niederlagen hinnehmen musste.