Die Hänslesbauerbrücke in Ehlenbogen ist marode. Foto: Stadt Alpirsbach

Die Straßenüberführung Hänslesbauerbrücke in Ehlenbogen ist in die Jahre gekommen. Wegen des maroden Zustands des Bauwerks ist sie nur noch für Fahrzeuge bis 7,5 Tonnen befahrbar. Die Instandsetzung war deshalb Thema im Gemeinderat.

Wie Bürgermeister Michael Pfaff in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats Alpirsbach einleitend erklärte, ist die Brücke im Eigentum der Stadt. Diese ist damit für die Sanierung verantwortlich.

Paul Wirtz vom Ingenieurbüro Rothenhöfer erläuterte die Situation und die weitere Vorgehensweise. Die Berechnungen hatten ergeben, dass die ursprüngliche Belastungsgrenze bei etwa 16 Tonnen lag. Nun sei aber eine Beschränkung auf 7,5 Tonnen notwendig geworden. So könnte zwar ein Krankenwagen diese Brücke derzeit noch befahren, allerdings wäre es für größere Feuerwehrfahrzeuge schwierig.

Die Untersuchungen hatten ergeben, dass es bereits zu Auswaschungen unterhalb der Brücke gekommen ist und die Brüstung teilweise eingebrochen ist. Weiter erläuterte Wirtz, dass sich die Außenringe der Gewölbebrücke lösen und damit die Stabilität stark beeinflussen. Ein weiteres Problem sei, dass die Brücke unter Denkmalschutz steht und damit erhalten werden soll.

Bereits Auswaschungen unterhalb der Brücke

Wirtz stellte zwei Varianten vor – einen kompletten Neubau und die Sanierung der alten Brücke. In beiden Fällen müsste das Bachbett trocken gelegt werden und eine Behelfsbrücke für die Sperrung von drei Monaten erbaut werden. Bei der Gegenüberstellung der beiden Varianten erklärte Wirtz, dass bei Variante eins, der Sanierung der Brücke, der Durchflussquerschnitt erhalten bliebe. Das Gewölbe bliebe also auch erhalten, das Wasserrecht würde nicht berührt, und zudem wäre diese Variante kostengünstiger.

Die Kosten für Variante eins werden auf etwa 392 400 Euro und für Variante zwei, also den Neubau, auf 411 300 Euro geschätzt. Paul Wirtz ging zunächst auf den Bauablauf ein und sprach dann die Fördermöglichkeiten an, wobei die zuwendungsfähigen Investitionskosten von 300 000 Euro mit bis zu 150 000 Euro gefördert werden können.

Bescheid im Frühjahr 2024

Zum Zeitplan führte er aus, dass bis spätestens 30. September der Förderantrag abgegeben werden muss. Der Bescheid komme voraussichtlich im Frühjahr 2024, sodass die Ausschreibung danach erfolgen könne. Die Vergabe sollte dann Mitte 2024 erfolgen. Damit könnten die Bauarbeiten im August 2024 starten, Bauende wäre Ende Oktober 2024. Abschließend gab Wirtz einen Überblick über gesetzliche Regelungen zur Bauwerkdiagnostik.

Dabei stellte er fest, dass zum Beispiel an Brückenbauwerken alle drei Jahre eine einfache Prüfung und alle sechs Jahre eine Hauptprüfung vorzunehmen ist. Dies werde relevant, wenn Sach- oder auch Personenschäden auftreten. Denn dann werde ein Verantwortlicher gesucht. Dies könne auch der Bürgermeister sein.

Neubau zu teuer

Bürgermeister Pfaff merkte an, dass es in Ehlenbogen noch weitere Brücken gebe, die sanierungsbedürftig sind. Er stellte zudem fest, dass ein Neubau zu teuer wäre. Im Haushalt sind 200 000 Euro für die Sanierung eingestellt. Stadtbaumeister Matthias Schulz gab zu bedenken, dass die Umfahrung für den Schwerlastverkehr, die über das Gelände von Forst BW führt, noch abgeklärt werden müsse. Auch das könne zu Mehrkosten führen. Auch Belange des Arten- und Naturschutzes gelte es zu berücksichtigen.

Der Gemeinderat befürwortete einstimmig die geplante Vorgehensweise und beauftragte die Verwaltung damit, die Sanierung umzusetzen.