Die Stadt Lahr bittet die Bürger darum, es zu melden, wenn sie eine Asiatische Tigermücke sehen. Foto: Ennio Leanza

Nur wenige Millimeter groß, schwarz-weiß gemustert und aggressiv: Die Asiatische Tigermücke ist für den Menschen nicht ungefährlich. Auch Privatleute können mithelfen, ihre Ausbreitung einzudämmen, so die Lahrer Stadtverwaltung.

Mit der Asiatischen Tigermücke und der Asiatischen Hornisse seien zwei nach Europa zugewanderte Insektenarten in der Ortenau angekommen, heißt es aus dem Rathaus. Die Stadtverwaltung die Bürger nun dazu auf, „die jeweiligen Meldestellen über Sichtungen zu informieren und in Eigenverantwortung dazu beizutragen, dass sich die Tiere nicht weiterverbreiten“.

Die Asiatische Tigermücke ist drei bis neun Millimeter groß und hat einen schwarzen Körper mit silberweißen Streifen. Insbesondere der Hinterleib und die Hinterbeine haben eine ausgeprägte schwarz-weiße Musterung. Im Gegensatz zur heimischen Stechmücke stechen Asiatische Tigermücken nicht nur in der Dämmerung, sondern auch tagsüber und können unter bestimmten Umständen Krankheitserreger übertragen. Um dieses Risiko zu verkleinern, müsse ihre Ansiedlung möglichst verhindert und ihre Anzahl möglichst klein gehalten werden, so die Stadt.

„Asiatische Tigermücken stechen vor allem tagsüber und sind sehr aggressiv“, stellte auch Evelyn Bressau, Leiterin des Gesundheitsamtes Ortenaukreis, laut einer Mitteilung des Landratsamtes fest. Sie würden schnell und oft hintereinander stechen. „Der wichtigste Punkt ist jedoch, dass sie im Gegensatz zu den heimischen Arten einige potenziell gefährliche Krankheiten übertragen können wie das West-Nil-Virus, aber auch das Dengue-, Zika- sowie das Chikungunya-Virus.“ Laut Bressau wurden Tigermückeneier oder erwachsene Tiere allein bis September 2023 bereits in Achern, Friesenheim, Neuried, Offenburg, Rheinau, Schwanau, Orschweier, Oberkirch sowie Zell-Unterharmersbach gemeldet. Besonders betroffen im Vorjahr war Kehl, wohl durch die Nähe zu Straßburg, wo es seit 2015 Tigermücken gibt.

Die Tigermücke hat sich an die kälteren Temperaturen in Deutschland gewöhnt

Die am Tag aktive und beim Stechen durchaus aggressive Tigermücke hat sich über die Jahre an die kälteren Temperaturen etwa in Deutschland gewöhnt. Ihre Eier sind frostresistenter geworden.

Da die Entwicklung wie bei anderen Stechmücken an Wasser gebunden ist, appelliert die Lahrer Stadtverwaltung an die Bürger, auch kleinste Wasseransammlungen im und am Haus sowie in Garten und Landschaft zu vermeiden oder zu beseitigen (siehe Info-Kasten). Sichtungen in Lahr können über die Plattform TIGER gemeldet werden (www.tiger-platform.eu).

Ein Stich der Asiatischen Hornisse kann im Einzelfall allergische Reaktionen hervorrufen. /Axel Heimken

Die Asiatische Hornisse ist an ihrer schwarzen Grundfärbung zu erkennen: Die Brust ist schwarz, der Hinterleib dunkel mit wenigen gelben Binden, die Beine sind schwarz-gelb gefärbt. Die Art verhält sich grundsätzlich wenig aggressiv, heißt es aus dem Rathaus. Ihre Stiche seien vergleichbar mit denen von heimischen Europäischen Hornissen oder von Wespen. In Einzelfällen könne es jedoch zu allergischen Reaktionen kommen. Die Asiatische Hornisse ernährt sich hauptsächlich von Fluginsekten, was im Spätsommer außerdem zur Gefährdung von Honigbienenvölkern führen kann.

Die gebietsfremde Art unterliege einer Beseitigungspflicht, so die Lahrer Stadtverwaltung. Um möglichst rasch Maßnahmen zum Fang der Königinnen und Beseitigung der Nester zu veranlassen, sollen Sichtungen bei der Landesanstalt für Umwelt gemeldet werden.

Weitere Informationen und Tipps gibt es auf der Website der Stadt Lahr. Zur Tigermücke unter www.lahr.de/stechmuecken.230488.htm. Und zur Asiatischen Hornisse unter www.lahr.de/asiatische-hornisse.230613.htm

Jeder könne mithelfen, die Ausbreitung der Asiatischen Tigermücke einzudämmen, heißt es von Fachleuten. Dafür sollte man vor allem stehende Wasseransammlungen im Garten vermeiden oder abdecken. Dafür soll man Regentonnen mit Deckel schließen und generell Wasserpfützen verhindern. Die Tigermücke braucht indes nur wenig Wasser für ihre Eiablage. Keine Lösung sei es, die Asiatische Tigermücke mit Insektengift zu bekämpfen, heißt es bei tagesschau.de. Denn das würde auch heimische Insekten treffen. Und die seien, anders als die eingewanderte Tigermücke, enorm wichtig für das ökologische Gleichgewicht.