In der Automobilindustrie wird viel automatisiert – doch sind die Betriebe auch energieintensiv und förderwürdig? Foto: dpa/Daniel Josling

Der Industriestrompreis wird zum Spaltpilz für die Ampelkoalition. Je deutlicher sich die Protagonisten festlegen, desto schwerer wird ein Kompromiss – der nicht nur mit viel Geld zugeschüttet werden darf, meint Matthias Schiermeyer.

Als die Chemiegewerkschaft Anfang 2022 eine „Deckelung des Industriestrompreises auf international ebenbürtigem Niveau“ forderte, war das Echo noch ziemlich dünn. Kaum mehr Resonanz gab es, als die IG Metall aus Sorge um die Jobs in der Stahlindustrie zu Beginn dieses Jahres bezahlbaren Strom für energieintensive Branchen verlangte und einen gemeinsamen Aktionstag ankündigte. Dann intensivierten die Gewerkschaften ihre Lobbyarbeit, überzeugten vor allem den Bundesverband der Industrie von der Idee des Brückenstrompreises und brachten Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) auf ihre Seite. Heute spaltet die Idee die Ampelkoalition.