Das Firmengebäude von EBM-Papst in St. Georgen. Der geplante Stellenabbbau fällt nun geringer aus als erwartet. Foto: Ginter

Aufatmen für die Belegschaft von EBM-Papst: Der für dieses Jahr geplante Stellenabbau fällt nun geringer aus als erwartet. Uwe Acker, Gewerkschaftssekretär bei der IG Metall Villingen-Schwenningen, verrät hierzu Details.

St. Georgen - Es waren keine guten Nachrichten im vergangenen Jahr: Anfang November wurde bekannt, dass EBM-Papst Stellen abbauen möchte. Bis zu 170, so ließ das Unternehmen, das in Mulfingen im Hohenlohekreis seinen Hauptsitz hat, verlauten, könnten bis Ende dieses Jahres davon betroffen sein.

Begründet wurde dieses Vorhaben mit "ressourcenintensiven" Projekten, insbesondere im Automotive-Bereich, die in Bälde auslaufen sollen. Das Unternehmen EBM-Papst St. Georgen, zu dem auch Werke in Herbolzheim, Lauf ander Pegnitz und Rothenbach an der Pegnitz gehören, wolle man "neu strukturieren und somit an die aktuellen und zukünftigen Markt- und Wettbewerbsbedingungen anpassen", hieß es. Doch was gibt es Neues bezüglich der Pläne des Herstellers von Ventilatoren und Elektromotoren?

Einigung zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgeber

Nach mehreren Verhandlungsrunden zwischen den Arbeitnehmer- und Arbeitgebervertretungen ist es in der vergangenen Woche endlich zu einer Einigung gekommen, berichtet Melanie Pegatzki, Pressesprecherin von EBM-Papst am Standort St. Georgen. Das bestätigt auch Uwe Acker, Gewerkschaftssekretär bei der IG Metall Villingen-Schwenningen. Bei den jüngsten Betriebsversammlungen in St. Georgen und Herbolzheim seien die Eckpunkte des Tarifvertrages schon vorgestellt worden, ein weiterer Termin ist am 25. Mai geplant. "Das ist dann im Prinzip nur noch ein Unterschriftentermin", erklärt Acker. Die gute Nachricht lautet: "Wir kriegen den Standort in Herbolzheim gerettet, und es wird wesentlich weniger Personalabbau geben als ursprünglich geplant."

Standort Herbolzheim stand auf der Kippe

Denn der Standort Herbolzheim stand, wie der Gewerkschaftssekretär berichtet, "auf der Kippe". Der Grund: Die sogenannten Automotive-Standorte des Unternehmens sollen komplett ins Ausland verlegt werden – und davon wäre auch Herbolzheim betroffen gewesen. Die Lösung: Ein kleinerer Teil der Produktion aus Mulfingen soll künftig in Herbolzheim stattfinden, die dazu nötigen Umstrukturierungen sollen in Bälde stattfinden.

Im Zuge eines Personalabbauprogramms werden einige Mitarbeiter das Unternehmen verlassen – doch das betrifft nun weniger als gedacht. Ursprünglich ging es um 170 Stellen in St. Georgen und Herbolzheim, betroffen sind nun aber, wie Acker berichtet, lediglich etwa 70 Mitarbeiter. Davon ist der größere Teil in Herbolzheim beschäftigt.

Der Ausgang der Verhandlungen stimmt Acker sehr zufrieden. "Dadurch, dass wir so solidarisch verhandelt haben, konnten wir den Standort in Herbolzheim mit 500 Mitarbeitern retten", freut er sich und ergänzt: "Das ist schon ein großer Erfolg."