OB Erik Pauly (von links); Martina Fritz mit Tochter Mila, DRK-Bereitschaftsleiterin in Donaueschingen; die mit ihren Kollegen die Sonntagsdienste übernimmt; Anne Derday, Leiterin der zentralen Impfstützpunkte im Landkreis, und Landrat Sven Hinterseh. Foto: Fröhlich

Der Impfstützpunkt Donaueschingen ist nun in Betrieb. Angebote in weiteren Städten könnten bald folgen, so beispielsweise in der Kur und Bäder Stadt Bad Dürrheim, dort wird ab Montag in der Klinik Waldeck geimpft und es können ab sofort Termine vereinbart werden.

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Donaueschingen - Die Impfkampagne in Deutschland soll Fahrt aufnehmen, dafür wolle der Landkreis seinen Beitrag leisten, erklärt Landrat Sven Hinterseh am Donnerstag bei einem Rundgang durch den neuen, zweiten Impfstützpunkt des Landkreises in Donaueschingen. Dieser wurde in den vergangenen Tagen im "Haus 4" auf dem Konversionsgelände an der Friedhofstraße im ehemaligen Fitnessstudio des französischen Militärs unter Hochdruck aufgebaut. Beteiligt waren dabei viele Hände, unter anderem das DRK, die Feuerwehr, die Technischen Dienste sowie zahlreiche Beteiligte in der Kreis- und Stadtverwaltung.

Die aktuell nicht genutzten Räume stehen zum Verkauf und werden von der Konversions- und Entwicklungsgesellschaft für den neuen Impfstützpunkt unentgeltlich zur Verfügung gestellt. "Es ist toll, dass das alles so schnell geklappt hat", freut sich auch Donaueschingens Oberbürgermeister Erik Pauly. "Uns war von Beginn an klar, dass wir auch ein Impfangebot in Donaueschingen aufbauen", so Hinterseh. Um möglichst viele Menschen zu erreichen, habe man sich dazu entschieden, Impfmöglichkeiten mit und ohne Termin anzubieten.

Haus 4 Konversionsgelände

Der Impfstützpunkt im Haus 4 auf dem Konversionsgelände ist erreichbar über die Zufahrt an der Villinger Straße 44/46. Ab hier weisen zahlreiche Schilder den Weg durch das Gelände. Es gilt eine Einbahnstraßenregelung. Parkplätze sind vorhanden. Bereits am Samstag wird hier die erste Impfspritze aufgezogen. Eine Terminvereinbarung ist an diesem Tag nicht nötig. Jeder kann kommen. Benötigt werden lediglich die üblichen Dokumente wie Ausweis, Impfpass, andere Impfnachweise und im Optimalfall ein vorab ausgefüllter Anamnesebogen, den man sich beispielsweise auf der Internetseite des Robert-Koch-Instituts (www.rki.de) herunterladen und ausdrucken kann. "Die Impfwilligen erhalten bei der Registrierung einen Laufzettel", erklärt Anne Derday, Leiterin der beiden Impfstützpunkte im Kreis. Mit diesem Zettel geht es in die Kabine, wo die Impf-Aufklärung stattfindet, danach in die Impfkabine. Nach der Spritze müssen die Geimpften noch 15 Minuten im Wartebereich ausharren, ehe sie ihre Impfbescheinigung am Ausgang erhalten.

Adventssonntage ohne Termin

Nach dem Startschuss am Samstag ist der Impfstandort wie folgt geöffnet: Jeden Dienstag, Mittwoch und Donnerstag von 9 bis 13 Uhr mit Terminbuchung. Die Buchung ist über die Internetseite www.lrasbk.de/impfmoeglichkeiten möglich. Termine werden immer für 14 Tage im Voraus bereit gestellt. "Wenn wir noch mehr Personal finden, wollen wir das Angebot ausweiten", so der Landrat. Impfungen ganz ohne Terminbuchung werden an drei Sonntagen, am 5., 12. und 19. Dezember, angeboten. Geimpft wird dann, solange der Vorrat an Impfdosen reicht. Analog dazu wird auch der Ablauf am Standort Villingen angepasst, sodass ab 4. Dezember auch hier Impfungen mit und ohne Termin möglich sind. Dienstags und donnerstags von 15 bis 20 Uhr und samstags von 11 bis 19 Uhr finden Impfungen mit Termin statt. Ohne Termin sind Impfungen jeden Montag, Mittwoch und Freitag von 15 bis 20 Uhr möglich. Neu ist dann aber, dass Impfwillige ein Ticket aus einem Automat ziehen müssen. "Dann weiß man besser, wann man dran ist und kann noch etwas anderes erledigen, anstatt lange zu warten", erklärt Derday.

Johnson & Johnson und Moderna

In zentralen Impfstandorten im Landkreis können derzeit nur die Impfstoffe von Moderna und Johnson & Johnson verabreicht werden. "Aufgrund von Lieferengpässen", teilt das Landratsamt mit. Für die Auffrischungsimpfungen sind alle vollständig Geimpften zugelassen, deren letzte Impfung mindestens fünf Monate zurückliegt. Bereits vor gut einer Woche wurde ein erster Impfstützpunkt in Villingen-Schwenningen im Schwarzwald-Baar-Center eingerichtet. Jetzt kam der Standort Donaueschingen hinzu. "Wir sind zudem in Gesprächen mit der Stadt St. Georgen, auch dort bis Ende kommender Woche einen Impfstützpunkt aufzubauen", sagt Landrat Hinterseh, der diesbezüglich an ein Angebot an ein bis zwei Wochentagen denkt. Außerdem befinde sich in Bad Dürrheim eine private Initiative in der Rehaklinik Waldeck im Aufbau, die zusätzlich zu den Hausärzten und den mobilen Impfteams eine gute Ergänzung zu den Impfstützpunkten bieten soll.

Für die kommende Woche rechnet Hinterseh mit einer Empfehlung der Impfkommission für die Impfung von Kindern zwischen fünf und zwölf Jahren. Um vorbereitet zu sein, würden bereits erste Gespräche laufen, zum Beispiel mit Kinderärzten. "Wir könnten dann zeitnah spezielle Kinderimpftage in den Impfstützpunkten Donaueschingen und Villingen anbieten, oder auch in Arztpraxen", stellt er in Aussicht.