Ein 56 Meter hoher Funkmast im Gewann "Hauchen" könnte etwa so aussehen. Foto: Haid

Wenn schon, denn schon: Wenn der Mobilfunk in der schwierigen Imnauer Tallage schon optimiert werden soll, dann könnte man doch gleich den Ausbau des schnellen 5G-Standards vornehmen.

Haigerloch-Bad Imnau - Das war der Wunsch von etwa 20 Bad Imnauer Bürgern bei einer Info-Veranstaltung mit dem Mobilfunkanbieter Vodafone. Dies plant nämlich die Errichtung eines 56 Meter hohen Mobilfunkmasten im Gewann “Hauchen” mit vom Dorfkern sichtbaren Richtantennen für die dringend notwendige Grundversorgung mit LTE. Momentan könne man nicht einmal den Notruf absetzen, so ein besorgter Bürger.

Ausbau des Mobilfunknetzes fußt auf Auflagen

Bevor man richtig in die Diskussion einstieg, begrüßte Ortsvorsteher Robert Wenz die von der Vodafone-Tochtergesellschaft Vantage Towers zum Info-Abend entsandte Expertin Betty Sunderbrink, welche nach Vorstellung des Projekts auch Rede und Antwort stand. Sie erläuterte zunächst die Kriterien für das Verfahren und die Festlegung des Standortes.

Für den Ausbau des Mobilfunknetzes sprechen auch die Versorgungsauflagen von 2001 der Bundesnetzagentur, welche Vodafone aber auch andere Mobilfunkanbieter erfüllen müssen. Ein weiterer Grund für die Notwendigkeit des Ausbaus lieg laut Sunderbrink aber auch im starken Anstieg des mobilen Datenvolumens. Dazu steige die Anzahl mobiler Endgeräte pro Bürger, auch in der knapp 600 Seelengemeinde Bad Imnau. Gleichzeitig solle aber sichergestellt werden, dass die Sorgen der Bürger vor einer unangemessenen Strahlenbelastung wegen einer ungeeignete Standortwahl beseitigt werden.

Idealer Standort für Mast liegt im Gebiet auf "Hauchen"

Allerdings scheint es für Vodafone im beengten Eyachtal keinen Spielraum bei der Standortsuche zu geben. Laut Messungen und der Aussage von Betty Sunderbrink gibt es keine Alternative als den vorgeschlagenen Standort auf "Hauchen". Dieser sei ideal und gehöre zudem der Kommune, welche dadurch ein Mitentscheidungsrecht habe. Bei der Frage aus der Bevölkerung, ob sich die Strahlen auf die Gesundheit auswirken ob man sich ihretwegen Sorgen machen müsse, berief sich die Vodafone-Expertin darauf, dass die Einhaltung der Grenzwerte zum Schutz von Personen in elektromagnetischen Feldern von Funkanlagen von der Bundesnetzagentur sichergestellt und überwacht werde.

Die Mehrheit der Bevölkerung denke, dass die Mobilfunkbasisstation, also die Masten die wesentliche Belastung darstelle, so Sunderbrink, dabei lauere die größere Strahlungsgefahr in unmittelbarer Umgebung der Menschen. Das Handy in der Hosentasche, Radiowecker, Mikrowellen oder Mobiltelefone im Festnetz im Haushalt seien wegen der Nähe zum Körper gefährlicher. Bei Bedarf können bei Bedenken auch Strahlenmessungen eventuell in öffentlichen Einrichtungen durchgeführt werden.

Entscheidung liegt beim Gemeinderat

Nach über einer Stunde Diskussion legte Robert Wenz die weitere Vorgehensweise fest. Nach der Beratung im Imnauer Ortschaftsrat geht der Antrag in den Haigerlocher Gemeinderat. Danach folgt bei Zustimmung die Vertragserstellung, die bautechnische Prüfung mit Messfahrt und dann die Erstellung des Baugesuches. Aus Erfahrung, so Wenz wird die Realisierung etwa sechs bis neun Monate zuzüglich der Bauzeit dauern.