Trainer Bruno Labbadia will und muss mit dem VfB in der Europa League einen Sieg holen. Foto: dpa

Der VfB Stuttgart darf beim FC Kopenhagen auf keinen Fall verlieren, um nicht vorzeitig alle Chancen auf ein Weiterkommen in der Europa League zu verspielen.

Kopenhagen - Mitten in der Gruppenphase steht der VfB Stuttgart schon vor einem Endspiel. Die Schwaben dürfen beim FC Kopenhagen auf keinen Fall verlieren, um nicht vorzeitig alle Chancen auf ein Weiterkommen in der Europa League zu verspielen.

Selbst ein Remis beim dänischen Rekordmeister am Donnerstag könnte für den Fußball-Bundesligisten den eigentlich kaum für möglich gehaltenen K.o. in der keinesfalls übermächtigen Gruppe E zur Folge haben. "Klar, das ist ein Schlüsselspiel für uns", sagte VfB-Sportdirektor Fredi Bobic der Nachrichtenagentur dpa. "Wir sind etwas unter Zugzwang, wir brauchen einen Dreier."

Schwaben liegen auf dem letzten Gruppenplatz

Mit kümmerlichen zwei Punkten liegen die noch sieglosen Stuttgarter vor der vierten Partie in der Gruppe E völlig überraschend auf dem letzten Platz. "Wir müssen unsere Hausaufgaben machen und gewinnen", forderte Bobic energisch. Trainer Bruno Labbadia versicherte: "Wir haben weiterhin das klare Ziel, in der Europa League zu überwintern. Dafür brauchen wir unseren ersten Sieg in dieser Gruppe, und den wollen wir in Kopenhagen einfahren."

Die VfB-Verantwortlichen setzen darauf, dass ihre Kicker den klaren Aufwärtstrend in der Bundesliga endlich auch im Europacup bestätigen. Vor der 0:2-Pleite in Molde und dem enttäuschenden 0:0 gegen Kopenhagen im ersten Vergleich hatten die Stuttgarter jeweils ihre Punktspiele gewonnen, dann aber auf internationaler Bühne versagt. Das jüngste 0:0 bei Meister Dortmund hat das Selbstvertrauen weiter gestärkt, so dass es gegen die Dänen klappen soll.

William Kvist hofft darauf, dass die seit fünf Bundesliga-Begegnungen unbezwungenen Stuttgarter "den Schwung" gegen seinen alten Club mitnehmen können. Für den Mittelfeldmann, der zuvor 19 Jahre lang in Kopenhagen spielte, steht vor der emotionalen Rückkehr ins Parken Stadion fest: "Wir sollten eigentlich weiterkommen, weil wir die beste Mannschaft in dieser Gruppe sind."

Bislang fehlt dafür der Beweis. Im Hinspiel fand der VfB kein Mittel, um die defensivstarken Dänen ernsthaft zu gefährden. "Es liegt an uns, diesen Riegel zu knacken", sagte Bobic. Der frühere Nationalstürmer forderte Kreativität und ein frühes Tor: "Es wäre wichtig, in Führung zu gehen, um sie aus der Reserve zu locken."

Labbadia: Mit Tempo und Druck zum Sieg

Labbadia schwebt eine klare Marschrichtung gegen den souveränen Spitzenreiter der Superligaen vor: "Wir müssen Tempo im Spiel haben und den nötigen Druck aufbauen. Wenn wir als Mannschaft so geschlossen auftreten wie in den letzten Spielen und effektiv unsere Torchancen nutzen, dann werden wir auch als Sieger vom Platz gehen." Der Trainer geht davon aus, dass der zwei Punkte mehr aufweisende Gruppenzweite ähnlich defensiv agiert wie im Hinspiel.

Zuversicht kann der VfB aus seiner leicht entspannten Personallage und der guten Bilanz deutscher Vereine gegen Kopenhagen schöpfen. Die Dänen gewannen keinen der sieben Vergleiche. Ein zusätzlicher Ansporn ist für Labbadia die Perspektive: "Immerhin können wir mit einem Sieg an Kopenhagen in der Tabelle vorbei ziehen."

Voraussichtliche Aufstellungen:

FC Kopenhagen: Christensen - Jacobsen, Stadsgaard, Sigurdsson, Bengtsson - Kristensen, Delaney - Bolaños, Claudemir, Gislason - Santin

VfB Stuttgart: Ulreich - Sakai, Tasci, Niedermeier, Boka - Kvist - Harnik, Gentner, Holzhauser, Traoré - Ibisevic

Schiedsrichter: Norris (Schottland)