Die IHK Region Stuttgart verzeichnet einen Zuwachs bei neuen Ausbildungsverhältnissen. IT-Berufe sind die großen Gewinner. Und die Gastronomie kehrt zurück. Doch gibt es insgesamt noch viele offene Stellen.
Zum Start des Ausbildungsjahres wartet der Ausbildungsmarkt mit guten Botschaften auf: Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Region Stuttgart verzeichnet im Vergleich zu 2022 einen Zuwachs von 7,3 Prozent bei den Ausbildungsverhältnissen – bis Ende August wurden 8117 neue Verträge abgeschlossen. Landesweit sind es mit 35 318 Ausbildungsverträgen rund 3000 mehr als im vorigen Jahr.
Landesweit noch ca. 2500 offene Plätze in der IHK-Lehrstellenbörse
„Die positive Entwicklung darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass noch zu viele Lehrstellen unbesetzt sind“, sagte Claus Paal, Präsident der IHK Region Stuttgart. Denn deren Lehrstellenbörse verzeichnet noch etwa 600 offene Ausbildungsstellen – landesweit sind es etwa 2500. Allerdings sind die Betriebe nicht verpflichtet, offene Stellen zu melden. Zudem werden auch nach dem 1. September noch Verträge abgeschlossen. Insofern ist der Stand nur vorläufig.
Im Detail zeichnet sich mit einem Plus von 9,5 Prozent in der Region ein starker Trend zu den technischen Berufen ab. Elektroberufe, zu denen IT-Berufe wie Fachinformatiker oder IT-Systemelektroniker gezählt werden, seien infolge der Digitalisierung die „absoluten Gewinner“. Da werde sogar das Niveau von 2019 übertroffen.
Bei den kaufmännischen Berufen beträgt das Plus 5,8 Prozent. Auch die Versicherungsberufe liegen mit dem Anstieg von 4,8 Prozent schon wieder über dem Vor-Corona-Niveau von 2019. Das Hotel- und Gaststättengewerbe liege zwar noch vier Prozent darunter, doch sei dort ein stärkerer Zuwachs festzustellen als in anderen Branchen. Derzeit werden 458 neue Verträge gezählt, 100 mehr als 2022 – demnach hat die Gastronomie ihr Pandemietief bei der Ausbildung überwunden. Eine Stagnation stellt die IHK im Transportgewerbe fest: Die Spediteure und Logistiker etwa täten sich schwer, ihre Ausbildungsplätze zu besetzen, heißt es.
