Illustration: Büro Lederer, Ragnarsdóttir, Oei

Beschluss über Planungsauftakt noch vor den Sommerferien - Bauvorbereitung aufwendig.

Stuttgart - Für die zügige Planung des neuen Stadtmuseums im historischen Wilhelmspalais hat die Stadtverwaltung am Donnerstag einige Hürden beseitigt. OB Wolfgang Schuster und seine Bürgermeister einigten sich auf Finanzeckwerte. Dadurch soll der Gemeinderat noch vor den Sommerferien das sogenannte Vorprojekt beschließen und so den Startschuss für detaillierte Planungen geben können. Andernfalls könnte das Projekt bei den Etatberatungen im Herbst nicht in den städtischen Doppelhaushalt 2012/2013 aufgenommen werden.

Der vom OB bisher angepeilte Eröffnungstermin im Frühjahr 2014 wird trotzdem verfehlt, das Museum erst 2016 fertig.

Schuster und die Bürgermeister Michael Föll (Finanzen), Susanne Eisenmann (Kultur), Matthias Hahn (Städtebau) und Dirk Thürnau (Technik) verständigten sich auf die Inhalte der Beschlussvorlage, die das OB-Büro den Stadträten vorlegen will. Die Botschaft, dass sich die Baukosten von den bisher vorgesehenen 30 Millionen auf knapp 35 Millionen Euro erhöhen, will man in dem Papier vermeiden - sonst gebe man den Planern und dem Projektsteuerer einen Freibrief, hatte Föll gewarnt. Die Kostensumme wird nur auf 31,7 Millionen Euro erhöht.

Das Plus von 1,7 Millionen errechnet sich aus einer Baupreissteigerung von einem Prozent pro Jahr in der Zeit von 2011 bis 2016. Dass der Projektsteuerer über die 1,7 Millionen Euro hinaus eine Risikopauschale von insgesamt knapp fünf Millionen Euro fordert, soll in dem Papier erwähnt werden. Beschlussgrundlage werden aber nur Gesamtkosten von 31,7 Millionen sein. Bisher nicht finanzierte Planungskosten in Höhe von 1,5 Millionen Euro, die bald benötigt werden, will man im aktuellen Etat unterbringen .

Nach dem Gespräch zeigten sich mehrere Beteiligte erleichtert. Das Vorprojekt könne nun im Juni, spätestens im Juli beschlossen werden. Leider stehe das Palais nach dem Auszug der Stadtbücherei bis zum Auftakt der eigentlichen Bauarbeiten noch eineinhalb bis zwei Jahre leer, der Zeitraum werde aber für vorbereitende Untersuchungen und Arbeiten gebraucht. Die Verwaltung wolle über Interimsnutzungen für kulturelle Zwecke bis zum eigentlichen Bauauftakt im September 2013 nachdenken, sagte Dirk Thürnau auf Anfrage. Mit der einberechneten Preissteigerungsrate von einem Prozent pro Jahr könne man gerade noch auskommen. Dass sich die Eröffnung verzögere, sei bedauerlich, erklärte Susanne Eisenmann auf Anfrage. Die CDU, die Druck für einen baldigen Vorprojektbeschluss gemacht hatte, begrüßte den "Durchbruch für die zügige Realisierung des Museums".