Straßenbau: Baumann befürchtet: Es kommt noch teurer / In der Kernstadt sind18 Kilometer zu machen

Straßensanierungen sollen in den nächsten Jahren eine Aufgabe sein, die sich bewältigen lässt. Erreichbar sei das mit Planung, sagte Bürgermeister Michael Kollmeier am Donnerstag im Gemeinderat.

Hüfingen (wur). Den Gemeinderäten legte die Verwaltung eine Übersicht zum Sanierungsbedarf in den nächsten Jahren vor (wir berichteten am Donnerstag). Es sei die Sichtweise des Bauamtes, betonte Kollmeier. Dabei sei Hüfingen samt der Ortsteile in einer vergleichsweise ordentlichen Situation. In den vergangenen Jahren sei kontinuierlich am städtischen Straßennetz gearbeitet worden. So seien auch Abschnitte in der Übersicht bereits in naher Planung oder Umsetzung.

Der hohe Sanierungsbedarf in der Kernstadt – rund 18 der 25 Kilometer Straßen müssen in den nächsten 15 Jahren saniert werden – hängt mit der boomenden Stadtentwicklung in den sechziger und siebziger Jahren zusammen. "Das ist der ganze Hohen", sagte Kollmeier und nannte auch den Bereich zwischen Kofenweiher und Allmendshofen. Im dringendsten Bedarf liegen die Hochstraße, die Schellenbergstraße, die Keltenstraße, ein Abschnitt zur Lorettokapelle, die Straße Am Wagrain, der Töpferweg und die Straße im Grubengarten.

Aus der Bestandsanalyse hat die Verwaltung einen Sanierungs-Kostenplan entwickelt. Sie geht dabei von Durchschnittskosten von 740 Euro pro sanierten Straßenmeter aus, bei einem 6,50 Meter breiten Belag mit beidseitigen Randeinfassungen. In der Summe sind in der Gesamtgemeinde 4,2 Kilometer in den nächsten fünf Jahren zu reparieren, weitere 21,5 Kilometer folgen in den zehn folgenden Jahren. Das Stadtbauamt errechnete aus dieser Aufstellung jährliche Kosten in Höhe von 628 000 Euro in den ersten fünf und 1,6 Millionen Euro für die Folgejahre. Dabei richte sich der Sanierungsfahrplan nicht nur nach dem Zustand des Belags und der Verkehrswichtigkeit. Sinnvoll seien auch vorgezogene Sanierungen, wenn Rohrbrüche, überlastete Kanäle oder Strom- und Gasleitungen Probleme machen. In der Gesamtbetrachtung seien noch nicht die vielerorts maroden Gehwege erfasst, monierte Sigmund Vögtle. Diese würden bei der abschnittsweisen Sanierung mit ins Auge gefasst, sagte der Bürgermeister. Nehme man unverhoffte Aufgaben wie etwa Kanalsanierungen mit auf, zeige dies erneut die Größe der Aufgabe, der die Stadt mit Rückstellungen begegnen sollte.

CDU-Sprecher Franz Albert stimmte der Vorgehensweise zu. An den Problemen sehe man, wie sich die Stadt entwickelt habe, so SPD-Sprecherin Kerstin Skodell. Für die mittelfristige Sanierung müsse man sparen. Um die Umsetzung müsse die Stadt nicht fürchten. Schließlich sei sie damals abschnittsweise gewachsen.

"Nichts ist unendlich, auch die Straßen nicht", meinte Adolf Baumann. Der Vorsitzende der FW/FDP/UWV-Fraktion lobte die Vorlage. Schwachstellen sah er in Tiefbauarbeiten, die noch gar nicht absehbar seien. Vermutlich dürfte die Gesamtsumme höher liegen, besonders wegen der Baukonjunktur.

In Behla muss der Professor-Hall-Weg kurz- und mittelfristig saniert werden. Die Handwerkstraße liegt in der mittelfristigen Planung.

In Fürstenberg sind laut den vorliegenden Plänen nur mittelfristige Sanierungen notwendig. Dazu gehören unter anderem der Gemeindeverbindungsweg nach Neudingen, ferner Bereiche der Zähringerstraße und der Straße Am Bürgerhaus.

Sumpfohren wird ebenfalls mittelfristig saniert. Die Straße Hinterdorf, die Pfohrener Straße, die Straße Am Bach, der Hofenweg sowie die Fürstenbergstraße stehen in der Liste der Stadt.

In Hausen vor Wald ist der Bedarf an Sanierungen in der Waldstraße am dringendsten. Außerdem müssen im Brändleweg, im Eisenbahnweg, in der Oberdorfstraße, der Hühnergasse. im Birkenweg und in der Auenbergstraße die Straßen gerichtet werden.

In Mundelfingen ist die Hebelstraße dringend sanierungsbedürftig sowie ein Bereich der Munolfstraße. Im so genannten mittleren Bedarf stehen einige Abschnitte der Wördstraße, der Peter Thumb-Straße, der Dekan-Strohmeyer-Straße, der Schützstraße, der Schlehrstraße, der Straße Auf Engelen und der Straße Auf Bretten.

Die von den Sanierungsplänen tangierten Straßen in der Kernstadt sind in der Grafik flächig aufgeführt.