Der Frauenchor der Baar singt beim Hüfinger Konzert in der Pfarrkirche St. Verena mit reichlich Harmonie in Begleitung der Capella Vivace die Leopoldsmesse von Johann Michael Haydn. Fotos: Bombardi Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Chor- und Orchesterkonzert in der Pfarrkirche / Hubert Stinner und Chöre verbreiten Feststimmung

Die letzten Klänge eines Weihnachtsklassikers wehten durch die Hüfinger Pfarrkirche St. Verena, als anhaltend lautstarker Beifall für ein Chor- und Orchesterkonzert aufbrandete, das ein feierliches und pompöses Ende der zurückliegenden Weihnachtszeit bildete.

Hüfingen. Zum wiederholten Male war es Gesamtleiter Hubert Stinner mit seinen Chören und instrumentaler Begleitung durch die Cappella Vivace und Organist Patrick Bäurer gelungen, den Glanz der Festtage mit seinem Konzert fortzusetzen. Dafür wählte er in diesem Jahr ein Repertoire, das sich aus internationalen Liedern zur Winter- und Weihnachtszeit und selten gehörten Messen zu einem Ganzen zusammenfügte. Stinner konzipierte das Programm mit Gesangsbeiträgen und Liedern, in das sich die Solopassagen von Sopranistin Estelle Rech, Tenor Lars Schulze und Bariton Tom Mählich besonders gut integrierten.

Das Konzert ermöglichte während 80 Minuten, sich noch einmal Zeit zur Besinnung zu gönnen und von der Hektik des Alltags zu entspannen. Die prächtig und festlich erstrahlende Weihnachtsdekoration in der Kirche trug ein Übriges zur Stärkung dieses Effektes bei. Die Konzertveranstaltung zu Beginn des Jahres wirkte wie ein Loblied auf den Gesang und zeigte auf, dass es möglich ist, auch die junge Generation für den Gesang zu begeistern. Den Auftakt gestalteten der Chor der Gesangsklassen sowie der Jugend- und Kammerchor des Fürstenberg-Gymnasiums.

Stinner setzte im ersten Teil in der Wahl des Repertoires auf internationale Traditionals und moderne Lieder aus der Weihnachtszeit. Mit der von Lorenz Maierhofer arrangierten "Ethno-Mass for Peace" wählte er ein hoffnungsfroh erklingendes Werk, das mit interkultureller Chormusik zwischen Spiritual und afrikanischem Gospel die Friedensbotschaft verbreitete.

Für den zweiten Konzertteil wählte Stinner mit der Sankt Leopoldsmesse von Johann Michael Haydn ein Stück aus der Zeit der Frühklassik, das der Frauenchor der Baar in Begleitung der Cappella Vivace melodiös und mit reichlich Harmonie wiedergab. Die Bach-Kantate "Jesu, dir sei Preis" entführte die Zuhörer in der voll belegten Pfarrkirche in die Hochphase barocker Musik.

Gemeinsam mit dem Frauenchor der Baar setzte der katholische Kirchenchor den festlichen Charakter des Konzertes mit der Messe in C-Dur des in der Zeit der Wiener Klassiker lebenden Anton Diabelli fort. Ausdrucksstark und mit sonorem Klangvolumen präsentierte er unterstützt vom Streicherorchester und Trompetenklängen, die sechs charakteristischen Teile einer Messe.

Im Jubilate Deo des barocken Maestros Johann Joseph Fux setzten die Chöre noch einmal ihre gesamte Stimmgewalt ein. Dass sie sich auch auf die leisen Töne verstehen, gaben sie beim weihnachtlichen "Transeamus usque Bethlehem" zu Gehör.

Unmittelbar nach Konzertende präsentierten sich alle Akteure noch einmal den Zuhörern, die mit Applaus nicht geizten. Das Chor- und Orchesterkonzert war als festlicher Ausklang der Feiertage in den Herzen der Zuhörer angekommen. Konzertleiter Hubert Stinner war nach monatelanger Vorbereitung die Erleichterung über ein gelungenes Konzert anzumerken, als er dem Publikum für den großen Beifall dankte.

Seit Jahren eröffnet Hubert Stinner mit seinen Chören in der Pfarrkirche St. Verena in Hüfingen das neue Jahr mit einem festlichen Chor- und Orchesterkonzert. Es wirkt gleichzeitig als Abschluss der Weihnachtsfeiertage. Vor sechs Jahren übernahm Hubert Stinner den katholischen Kirchenchor Hüfingen in schier auswegloser Situation. Dank seiner Beziehungen als Musiklehrer des Fürstenberg-Gymnasiums baute er eine Kooperation mit dem von ihm geleiteten Jugend- und Kammerchor am Fürstenberg-Gymnasium auf, die sich vor zwei Jahren in einer Musikpatenschaft manifestierte. Für die gesangliche Entwicklung der Chormitglieder erweist sich diese Patenschaft als ein Glücksfall.