Bis in den späten Abend hinein unterhält die Tanzmusik der Musikkapelle Fürstenberg beim Dorfhock. Foto: Schwarzwälder-Bote

Geschichte: 1841 zerstört ein Feuer den gesamten Ort / 175 Jahre später erhellt ein Fest die Historie

Von Susanne Weißhaar

Die Fürstenberger gedachten nach 175 Jahren des Großbrandes, der Fürstenberg damals komplett zerstörte. 1841 befand sich die Stadt Fürstenberg noch auf der Kuppe des gleichnamigen und 918 Meter hohen Berges.

Hüfingen-Fürstenberg. Zum 175. Jahrestag dieser Tragödie fanden auf dem Berg Führungen statt, bei denen Gästeführerin Veronika Albicker die zahlreichen Interessierten an verschiedenste Stationen führte und vom Hergang des Brandes sowie der allgemeinen Geschichte der damaligen Burgstadt berichtete.

Der Brand ereignete sich am Sonntagmorgen des 18. Juli 1841, während sich alle Einwohner beim Gottesdienst befanden. Aufgrund des trockenen Sommers breitete sich das Feuer schlagartig aus, weshalb die Fürstenberger keine Chance hatten, ihren Ort zu retten. Dabei galt Fürstenberg, die "vürderste" Stadt der Länge oder der Schwäbischen Alb, aufgrund der Burgmauer einst nicht nur als sicherer Hort für die Einwohner – auch umliegende Gemeinden suchten im Ernstfall Zuflucht in der damaligen Burgstadt.

Interaktiv wurde den Gästen das damalige Leben auf dem Berg näher gebracht. Hierzu zählten die täglichen Wasserbesorgungen bei der Schächerquelle mit Eseln, weshalb für die Veranstaltung zwei Esel organisiert wurden. Dies ist auch der Grund, wieso man die Fürstenberger heute auch als "Bergesel" bezeichnet. Die Geschichte wurde den Zuhörern zudem durch kleine Rollenspiele mit dem Schmid, dem Nachtwächter sowie einer Hebamme erläutert. Auf dem Berg fand nach den Führungen eine kleine Verköstigung sowie Unterhaltung durch die Alphornbläser "Die Wutachtaler" statt.

Nachdem der Großbrand 52 Familien obdachlos gemacht hatte, konnte bereits nach einem Jahr der damalige Ort am Fuße des Berges neu aufgebaut werden. Im heutigen Dorf Fürstenberg, in der Kirche St. Maria, wurde nach den Führungen ein Gottesdienst durch Pfarrer Jens Fehrenbacher unter musikalischer Umrahmung durch die Tanzmusik der Musikkapelle zelebriert, um des schrecklichen Ereignisses zu gedenken.

Ortsvorsteher Gerhard Hogg richtete Dankesworte an die Besucher und erzählte aus der Vergangenheit Fürstenbergs. Bevor aus der einstigen Stadt ein Dorf wurde, galt Fürstenberg 1971 als zweitkleinste Stadt Baden-Württembergs. Auf dem Dorfplatz veranstalteten die Vereine zum Abschluss einen Hock, bei dem die Besucher bei musikalischer Unterhaltung den Abend ausklingen ließen.

Das Dorf Fürstenberg hat heute laut Angaben der Stadtverwaltung Hüfingen 487 Einwohner und eine Gemarkungsfläche von 957 Hektar. Von der Kuppe des Fürstenbergs hat der Besucher einen wunderschönen Panoramablick. Dieser führt im Norden über die Ebene der Baar, im Osten bis zum Donautal, im Süden bei Klarsicht zur schweizerischen und französischen Alpenkette und im Westen zum Schwarzwald mit seinen grünen Tälern und Höhen.