Die Bundesstraßen-Umgehung bei Behla ist so gut wie beendet. Foto: Schwarzwälder Bote

Illegale Wege über Feldwege und kleine Wirtschaftswege "Die denken, dass sie überall durchkommen."

Hüfingen/Donaueschingen - Große Ansammlungen von Menschen verhalten sich wie Flüssigkeiten: Ergibt sich irgendwo eine Öffnung, dann strömen sie auch hindurch.

Ähnlich ist das auch im Straßenverkehr. Besonders, wenn durch größere Baustellen ganze Abschnitte gesperrt sind und eine Umleitung eingerichtet ist. Was die Bauplaner wissen und die jeweils Ortskundigen ohnehin: Es gibt zahlreiche Schleichwege, die genommen werden können, um den strapazenreichen Weg über die Umleitung zu fahren.

Über Feldwege, kleine Wirtschaftswege abseits der bekannten Routen, darunter auch oft Strecken, die eigentlich nicht für solchen Verkehr zugelassen sind.

Ähnliches erlebt auch Projektleiter Michael Waidele, der für die B 27-Umfahrung in Behla zuständig ist. Teilweise wird es dabei aber auch ganz schön wild. Ein Beispiel: Wer auf der alten Bundesstraße von Hüfingen kommend in Richtung Behla fährt, der sieht gleich die aufgewühlte Erde am Fahrbahnrand. Über einen Wirtschaftsweg den Ort verlassend, nehmen etliche Autofahrer dort den kurzen aber illegalen Weg über die Böschung auf die Straße hinauf.

Wie Waidele sagt, folgen ihm auch viele Autos. Besonders dann, wenn er im Fahrzeug mit der Aufschrift des Regierungspräsidiums unterwegs ist: "Die denken dann, dass sie überall durchkommen", sagt er. Extremer ist das noch bei Autobahnen, für die der Projektleiter eigentlich zuständig ist. "Da muss man vorsichtig sein, sonst hat man plötzlich einen ganzen Verkehrsstrom hinter sich, der nicht abreißt."