Bilanz: Eine Trendwende wird angezweifelt / Hüfinger Gemeinderat diskutiert den Abschluss 2017

Hüfingen (wur). Bleibt das Hallenbad Aquari das finanzielle Sorgenkind der Stadt oder beginnen die Gegenmaßnahmen zu greifen? Unterschiedliche Einschätzungen ergaben sich, als im Gemeinderat der Jahresabschluss 2017 der Stadtwerke vorgestellt wurde. Bei einem Jahresverlust von 547 000 Euro vermisste CDU-Sprecher Franz Albert eine Trendwende. 2016 stand ein Minus von 621 000 Euro in den Büchern, in den Vorjahren belief es sich auf rund 656 000 Euro. Reinhard Isak (SPD) lobte die geringeren Verluste und zitierte die Sitzungsvorlage. Der Kostendeckungsgrad von 46,3 Prozent liege im Bundesvergleich um über 14 Prozentpunkte über dem vergleichbarer Bäder.

Kostendeckung schwierig

Auf Alberts Anfrage, wie der Bistrobetrieb in städtischer Regie in die Bilanz einfließe, räumte Bürgermeister Michael Kollmeier ein, die Kostendeckung sei schwierig, weil die Gastronomie über tarifvertragliche Verhältnisse betrieben wird. Im Hallenbad sei durchaus eine neue Handschrift zu erkennen, analysierte Adolf Baumann, Sprecher der FW/FDP/UWV-Fraktion. Ein Hallenbad sei per se defizitär. Man leiste sich eine solche Einrichtung als Bestandteil der Daseinsvorsorge.

Konkret gingen sowohl der Erlös der Eintrittsgelder, als auch die Personalausgaben zurück. Die Erlöse sanken um 14 000 auf 443 000 Euro. Das eigene Personal kostete bei 284 000 Euro 84 000 Euro weniger, die Vergütung an Dienstleister stieg um 25 000 auf 34 000 Euro. 33 000 Euro musste die Stadt beim Gebäudeunterhalt ausgeben. Bis 2015 lag dieser Posten um gut 90 000 Euro höher.

Albert lobte die Entwicklung bei der Fernwärme, Isak und Baumann lobten den Zustand der Wasserversorgung. Man verfüge über ausgezeichnetes Grundwasser, meinte Baumann, während Isak hervorhob, die Investitionen in die Wasserversorgung hätten sich rentiert.

Bei einem Gewinn von 42 000 Euro sind die Stadtwerke eine Art Durchlaufposten. Die Verluste im Hallenbad werden durch Einnahmen aus der Energieversorgung Südbaar (170 000 Euro), dem Betrieb der Solaranlagen (79 000 Euro), der Fernwärme (79 000) sowie vor allem der Wasserversorgung (263 000 Euro) ausgeglichen.