Markus Komp, Leiter des Fürstlich Fürstenbergischen Altenpflegeheims Hüfingen, im großen Garten. In selber Richtung wie das Zelt hinter ihm soll nun der neue Küchenbau in der Anlage entstehen. Foto: Simon

Landesheimbauverordnung: ein sperriger Begriff. Darüber dürften Leiter von Pflegeheimen nur schmunzeln. Hatten sie mit dem Regelwerk hinter dem Wort einiges mehr Aufhebens, als nur einen sperrigen Begriff.

Hüfingen - Um den Anforderungen an Einzelzimmer in Altenheimen zu begegnen, müssen viele Einrichtungen ordentlich investieren und teilweise groß anbauen. Auch in Hüfingen bereitet man sich auf die Zukunft vor. Das passiert dabei auch im großen Garten des Fürstlich Fürstenbergischen Altenpflegeheimes. Dort soll ein neues Küchengebäude entstehen. In weiterer Zukunft wird auch im denkmalgeschützten Teil des Heimes wieder gewerkelt: Dort soll ein Bereich für betreutes Wohnen entstehen.

Startschuss nächste Woche

Offizieller Startschuss für das Großprojekt war am Freitagvormittag in Form eines Spatenstiches im Garten des Heimes. "Es ist ein großer Schritt, der jetzt beginnt", sagte Hüfingens Bürgermeister Michael Kollmeier. Es handle sich hier nicht nur um ein alt-ehrwürdiges Gebäude, sondern um ein wertvolles Denkmal der Stadt Hüfingen: "Es ist schön, dass auch die modernen Teile des Heimes weiter ergänzt werden", so Kollmeier weiter.

Bis zum Start des Projektes – die Bagger rollen kommende Woche an – habe es lange Denkprozesse gegeben. Alles vor dem Hintergrund, Ein-Bewohner-Zimmer bauen zu müssen: "Zuerst hat man überlegt, vieles im denkmalgeschützten Bereich zu realisieren. Irgendwann musste dann aber gesagt werden: Das wird nichts." Zu hoch waren die Auflagen zu Brand- und Denkmalschutz. Der damalige Leiter der Einrichtung, Helmut Matt, habe schließlich eine andere Lösung präsentiert. Die nun entstehende Küche sei ein wichtiger Bestandteil für das Haus selbst, aber auch für die ganze Stadt: "Mit dem Essen auf Rädern, das von hier aus auch anderswo zum Tragen kommt", so der Bürgermeister.

"Ich habe nicht gedacht, dass wir in diesem Jahr noch damit starten können", erklärte Heimleiter Markus Komp. Volle Auftragsbücher der Bauunternehmen und die Preise für Material und Handwerker deuteten anfangs in eine andere Richtung. Treiber für das Projekt seien verschiedene Punkte gewesen: "Die Problematik der Renovierung im Schlossteil und die in die Jahre gekommene Küche. Was tut man jetzt?" Hier habe der unternehmerische Weitblick seines Vorgängers Helmut Matt geholfen: "Die Konzeption eines Küchen-Neubaus und die Renovierung des Schlosses mit einem neuen Angebot für betreutes Wohnen", so Komp. Damit wolle man auch die Sorgen der Stadt Hüfingen bedienen. "Es wird mehr Angebote für Senioren geben."

Modernes, attraktives Angebot soll entstehen

In etwa einem Jahr wolle man mit dem Küchenbau fertig sein, etwa Ende 2022. Die nächsten Monate und Jahre werde die Leiter dann das Projekt "Betreutes Wohnen" beschäftigen. "Wir wollen ein modernes und attraktives Angebot anbieten. Und was wird das gesamte Projekt kosten? "Da bewegen wir uns sicher im Bereich von mehreren Millionen Euro", so Komp.