Die gesamte Erschließung des Stadtwalds ist dem Bericht nach derzeit noch unzureichend. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Forstamtsleiterin Silke Lanninger stellte den Zwischenbericht in der Gemeinderatssitzung vor.

Hornberg - "Der Stadtwald Hornberg ist gut aufgestellt". Dieses Fazit ist das Ergebnis der Zwischenrevision des Forsteinrichtungswerk, die bereits im Juli stattgefunden hat.

Silke Lanninger, Leiterin des Wolfacher Amts für Waldwirtschaft, stellte den Bericht in der öffentlichen Gemeinderatssitzung am Mittwoch im Hornberger Rathaus vor. Demnach wird sich nach Meinung der Prüfer das betriebswirtschaftliche Ergebnis aller Voraussicht nach um etwa 10 000 Euro im Jahr verbessern.

Der laufende Zuwachs des Betriebs liegt dem Bericht nach weit über dem Einschlag. "Dies ermöglicht es auch problemlos, den Hiebsatz um 9000 Festmeter auf nunmehr 63 000 Festmeter anzuheben", führte Lanninger aus.

Diese Maßnahme sei erforderlich, um höhere Nutzungsraten bei der Vornutzung, die durch das Offenhaltungsprojekt sowie durch Weglinienhölzer angefallen sind oder noch anfallen werden, auszugleichen. Trotzdem bleibt der Hornberger Stadtwald unter dem laufenden Zuwachs.

Die Hauptnutzung blieb dem Bericht nach mit 7000 Festmetern hinter dem Soll von 8500 Festmetern zurück. Dies sei darauf zurückzuführen, dass der Schwerpunkt der Nutzungen klar auf den Vornutzungen lag. "Es ist daher erklärtes Ziel, den Rückstand aufzuholen und am Ende des Einrichtungszeitraums das ursprüngliche Ziel von 17 000 Festmetern zu erreichen", sagte Lanninger.

Das bedeute aber, dass in den kommenden fünf Jahren insgesamt 10 000 Festmeter Holz pro Jahr an Hauptnutzung anfallen werde. Die Verjüngung im Stadtwald verläuft im wesentlichen über die Naturverjüngung. Es werden Ergänzungspflanzungen mit Douglasien durchgeführt und dazu selbst gewonnene Wildlinge aus dem eigenen Betrieb verwendet. Dies stellt nach Angaben Lanningers eine wirtschaftliche und waldbaulich sichere Alternative dar.

Empfohlen wird in dem Bericht eine stärkere Jagd auf Waldtiere, da die Tannenverjüngung an manchen Stellen durch starken Verbiss leidet. Lanninger empfiehlt eine Auflistung der betroffenen Fläche und – zusammen mit den betroffenen Waldeigentümern – eine Rücksprache mit den Jagdpächern.

Die gesamte Erschließung des Stadtwalds ist dem Bericht nach derzeit noch unzureichend. Zwar seien in den vergangenen Jahren bereits umfangreiche Wegeneubauten vollzogen worden. Trotzdem kommen die Prüfer zu dem Ergebnis, dass ein weiteres Neu- und Ausbauprogramm von etwa zwei Kilometern pro Jahr erforderlich sei, um die notwendigen, zu durchforstenden Flächen überhaupt einer Nutzung zuführen zu können. Zudem könnten etwa 500 Meter alter Maschinenwege verbreitert werden. Die Arbeit im Stadtwald wird derzeit von zwei Forstwirten – sie haben einen Beschäftigungsumfang von 80 Prozent – und einem Auszubildenden geleistet.

Momentan wird überlegt, einen dritten Forstwirt einzustellen, der dann zu je 50 Prozent dem Stadtwald und dem Bauhof zur Verfügung stehen soll. Etwa zwei Drittel des Einschlags werden derzeit von eigenen Arbeitskräften erledigt, der Rest fällt an örtliche Unternehmer.

Respektabel ist nach Aussagen Lanningers das Betriebsergebnis des Stadtwald-Betriebs, der im Mittel der Jahre einen Überschuss von rund 89 000 Euro erwirtschaftet hat. Die meisten Kostenwerte liegen demnach im normalen Rahmen, lediglich die Rückekosten sind auffällig hoch und liegen sogar höher als die Aufarbeitungskosten.

"Dies liegt insbesondere aich an den relativ teuren Seilkranhieben und der mangelhaften Erschließung durch Maschinenwege", betonte Lanninger.