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Horb - Kommt Mücke – kommt Brücke, so zuversichtlich formulierte Michael Theurer den Besuch des parlamentarischen Staatssekretärs im Bundesministerium für Verkehr, Bau und Straßenverkehr, Jan Mücke

Horb - Kommt Mücke – kommt Brücke, so zuversichtlich formulierte Michael Theurer den Besuch des parlamentarischen Staatssekretärs im Bundesministerium für Verkehr, Bau und Straßenverkehr, Jan Mücke. Mücke kam auf Einladung von EU-Parlamentarier und Parteifreund Theurer am Samstagmittag zu einem Vorort-Termin nach Horb.

Ziel dieses Gespräches war es, Mücke einen Überblick über die Belastung der Stadt Horb ohne die geplante Hochbrücke zu geben, die Verkehrssituation auf der "B28neu" zu skizzieren und so das dringende Bürgerbedürfnis nach der Hochbrücke zu unterstreichen. Theurer erklärte seinem Gast, in welch verkehrspolitischer Zwickmühle Horb steckt. "Ohne Brücke stirbt unsere Innenstadt" warf Christel Haipt in die Diskussion ein.

Die Brücke ist der Schlüssel zu einer optimalen Verkehrsanbindung Richtung Freudenstadt. Dazu gehört auch der weitere Ausbau der "B28neu", der kürzlich im Teilstück bei Schopfloch aus Kostengründen gestoppt wurde. "Das schmeckt niemand im Kreis", vermeldete Kreisrat Daniel Wochner, der bei dieser Gelegenheit gleich auf die Problematik "Rauher Stich" aufmerksam machte. "Dieser Abschnitt muss in der Verkehrswegeplanung nach vorne", so seine klare Forderung.

Oberbürgermeister Peter Rosenberger informierte, dass man vonseiten des Regierungspräsidiums zuversichtlich sei, für die dreispurig ausgelegte Brücke noch bis Ende dieses Jahres mit dem Planfeststellungsverfahren beginnen zu können, das dann planmäßig bis Ende 2011 fertiggestellt sein könnte.

Wer nun jedoch glaubt, dass mit dem Planfeststellungsverfahren auch nur ein Stein für die Brücke gesetzt sei, der irrt. Der parlamentarische Staatssekretär machte keinen Hehl daraus, dass dann der Kampf um die Genehmigung für die Haushaltsmittel erst richtig losgeht. "Der wird mit Hauen und Stechen geführt", so seine Erfahrung. Bereits nach der Sommerpause wird die Baukostenplanung im Bundeshaushalt mit einem Gesamtbudget von zehn Milliarden Euro, die man unbedingt halten will, eingestellt. Mücke sprach in diesem Zusammenhang von "schmerzhaften Einschnitten" bei der Mittelvergabe, die zu erwarten sind.

Mit irgendeiner verbindlichen Zusage zur Brückenfinanzierung hatte sicher auch keiner der Anwesenden gerechnet, jedoch sind die Parameter, die der Politiker aus dem Bundesministerium unter anderem für die Mittelbereitstellung aufzählte, vielversprechend.Grundsätzlich sei es wichtig, dass die Bürger das Bauwerk wollen. "Wir wollen niemanden zwangsbeglücken", so Mücke. Mücke outete sich als Fan von Bürgerbeteiligungen, da ein starker Ausdruck des Bürgerwillens der Bundesregierung eine Entscheidung leichter macht. Als weiterer Aspekt kommt die immense Verkehrsbelastung hinzu, die sich schon an der äußerten Grenze der rechtlich Zulässigen bewege. In der Vorkostenplanung erreichte die Hochbrücke zudem eine Nutzen-Kostenrelation von Drei zu Eins. "Ein Ergebnis, mit dem die Stadtverantwortlichen von Horb gut leben können", wie Mücke meinte, "und sich in entspanntem Abwarten üben dürften", so seine weitere Prognose.

Der Besuch von Mücke zeigte, dass man sich mit Horbs Hochbrücke und Verkehrssituation in allerhöchsten politischen Kreisen beschäftigt, aber auch, dass das Werk auf fragilen Füßen steht und von negativen Einflüssen noch umgeblasen werden kann.

Von Peter Morlok