Sehr souverän bewältigte Carolin Daniels auch am Freitag ihre Aufgabe in der Runde der letzten Acht und kann heute zum zweiten Mal in Folge in das Finale beim BMW-AHG-Cup einziehen. Foto: Wagner

Tennis: Titelverteidigung für Carolin Daniels noch in Reichweite.

Die Nummer eins Hilda Melander ist raus, jetzt scheint der Weg frei zur Titelverteidigung für die beim 22. BMW AHG Cup an Position zwei gesetzten Carolin Daniels. In einer reinen Spielzeit von rund einer Stunde fertigte die 22-Jährige gestern im Viertelfinale Barbora Stefkova ab und trifft heute in der Vorschlussrunde mit Petra Krejsova auf eine weitere Tschechin.

Bevor über dem zwischen zwei Gewittern liegenden Bildechingen die ersten Tropfen nieder gingen, hatte die Nummer 438 der Weltrangliste ihre um 24 Plätze schlechter platzierte Gegnerin mehr als deutlich beherrscht. Barbora Stefkova fand gegen das druckvolle Vorhandspiel überhaupt kein Mittel, produzierte ihrerseits auf der Vorhand Fehler gleich in Serie und sorgte zudem mit zwei Doppelfehlern in ihren ersten beiden Aufschlagspielen auch jeweils für Breaks zugunsten von Carolin Daniels.

Die buchte zwischendurch gleich zwölf Punkte in Folge und nutzte schließlich den ersten Satzball auch zum 6:0. Auch der zweite Durchgang begann mit einem Aufschlaggewinn gegen das Service ohne Gegenpunkt für die Favoritin optimal, die danach bei einem Breakball ihrer Gegnerin eine erste brenzligere Situation überwinden musste. Kurz vor dem 3:0 gab es eine etwa viertstündige Unterbrechung wegen eines Regenschauers, nach der Carolin Daniels schnell wieder den Faden fand und auf 3:0 erhöhte.

Die Tschechin wollte sich so aber nicht abservieren lassen, konterte zum 3:1 und schloss sogar zum 3:2 auf. Sogar der Ausgleich war gegen eine in dieser Phase vor allem auf der Rückhand etwas nachlässigen Carolin Daniels drin, die aber beim erneuten Breakball gegen sich zwei Aufschlagwinner der feinen Sorte auspackte. Mit dem 4:2 war das Zwischenhoch ihrer Gegnerin auch schon wieder vorbei; ein Aufschlagverlust zu Null zog ihr endgültig den Zahn.

Fast ähnlich dominierend schien in der Partie zuvor die topgesetzte Hilda Melander nach ihrem 6:1-Erfolg im ersten Satz in das Halbfinale zu marschieren. Aber mit Jesika Maleckova stand eine zähe Gegnerin auf der anderen Netzseite, die sich Stück für Stück zu steigern verstand. Aus mehreren engen Spielen zu Beginn des zweiten Durchgangs ging die Nummer acht des Turniers als Siegerin hervor, drehte das Spiel in dieser Phase und baute dadurch ihr Selbstvertrauen weiter auf. Sie produzierte in der Folge kaum noch einfache Fehler mehr, während sich die Quote der "unforced errors" bei Hilda Melander rapide steigerte, wie ihr tschechischer Betreuer Christian Brydniak mit Hilfe seiner Smartphone-App festhalten musste.

Das Break von Jesika Maleckova zum 3:1 ebnete zunächst den Weg zum Satzausgleich mit 6:2. Nach dem schnellen 1:0 zu Beginn des dritten Durchgangs folgten zwei zu-Null-Spiele der Tschechin, die unter den Augen ihrer heutigen Halbfinalgegnerin Victoria Bosio, die zuvor in zwei glatten Sätzen gegen die Kroatin Natalija Kostic siegreich gewesen war, mit einem 6:1 die Überraschung perfekt machte.