Kommunales: Mögliche Räume im Rathaus und bei der Feuerwehr bereits in Diskussion

Horb-Dießen. In der Ortschaftsratsitzung am Mittwoch thematisierte Ortsvorsteher Fridolin Weckerle den lang gehegten Wunsch der Ortschaftsverwaltung nach einem Ortsarchiv.

Dieses Thema stehe schon lange an, stellte Weckerle dabei fest. In den letzten Jahren hatte Dießen jedoch derart mit dem Ausbau der Ortsdurchfahrt und der Installierung und Verbesserung des Breitbandausbaus zu tun, dass für die Planung eines Ortsarchivs keine Zeit war und auch die Mittel fehlten.

Nun sei aber die Zeit gekommen, sich mit dem Thema zu befassen, regte Weckerle daher an. Er habe bereits Gespräche und Planungen in die Wege geleitet und könne nach Rücksprache mit Kreis- und Stadtarchivarin Karoline Adler dem Gremium gleich mehrere Varianten vorlegen, wie die Archiv-Unterbringung in Zukunft aussehen könnte.

Auch wenn aktuell keine finanziellen Mittel für das Projekt vorhanden sind, plädierte der Ortschaftsrat am Ende einstimmig dafür, zumindest Planungen in die Wege zu leiten.

"Ich denke, wir sind uns einig, dass wir für die Zukunft zur Lagerung unserer historischen und teilweise auch kostbaren Akten und Erinnerungen ans Dorfleben zumindest einen geeigneten Archivraum schaffen sollten", sagte Weckerle. Er habe gemeinsam mit Karoline Adler sowie den örtlichen Historiker- und Renovierungsexperten Wilhelm und Elke Glaser mehrere Möglichkeiten erörtert und auch begutachtet. Das neue "Floriansstüble" im Erdgeschoss des Rathauses böte sich zwar an, doch aufgrund anderweitigen Nutzung komme dies momentan nicht in Frage. Anders sieht es jedoch mit der daneben liegenden ehemaligen Feuerwehrgarage aus.

Weckerle weiß um den Wunsch des Gremiums, in diesem Bereich einen kleinen Ausstellungsraum für wertvolle Gegenstände der Dießener Dorfgeschichten entstehen zu lassen.

Dem würden auch die Archivare gerne folgen und den hinteren Bereich in Richtung ehemaliger "Krone" räumlich durch Glas oder Plexiglas abzutrennen, um die wertvollen Buchbände aus der Bühne in Holzregalen unterbringen. "Diese könnten dann vom Ausstellungsraum aus betrachtet werden und wären dennoch unter Verschluss", meinte Weckerle. Allerdings müsse in diesem Fall der Raum ständig auf fünf Grad geheizt werden. Außerdem müsse die Raumfeuchtigkeit über einen längeren Zeitraum ermittelt werden. Historische Utensilien und Gerätschaften von der einstigen Dießener Feuerwehr könnten dann ebenfalls dort dauerhaft ausgestellt werden.

Dachboden ist die dritte Variante – doch dort wären wegen fehlender Dämmung die Heizkosten zu hoch

Als zweite Möglichkeit für ein künftiges Ortsarchiv nannte Weckerle den Raum im ersten Stock des Rathauses, in dem augenblicklich noch das Bau- und Flurbereinigungsbüro untergebracht ist. Diesen Raum würden die Archivare gerne als Archiv für neuere Unterlagen nutzen. Vorteil dabei sei, dass der Raum beheizt werden könne und dadurch optimal für die angedachte Lagerung, Sichtung und Auswertung der vorhandenen Unterlagen dienen könnte.

Die dritte Variante wäre dann noch die Bühne. Doch dort können unmöglich alle Unterlagen aufgenommen werden. Außerdem dürfte dann das elektrische Heizen des Raums kräftig ins Geld gehen. Dort einen neuen Archivraum zu erstellen, sei auch wegen dringend notwendiger Dämmungs-, Abtrennungs- und Heizungsarbeiten die denkbar teuerste Lösung. Zudem sei die Erreichbarkeit über zwei Treppen sehr schlecht für ältere Menschen und Menschen mit Behinderung, fasste Fridolin Weckerle zusammen.

Verständlich ist daher der Wunsch der Archivare, einen abtrennbaren Raum in der ehemaligen Feuerwehrgarage sowie den Raum im ersten Stock hinter dem Sitzungssaal als Archivräume nutzen zu können.

Rat Benno Müller empfahl daher, diesen Raum zusätzlich durch eine Glasscheibe vom Sitzungssaal abzutrennen. Bis jetzt ist dort eine Schiebetür installiert.

Diese Kosten müssten dann über das Ortschaftsbudget abgewickelt werden. Weckerle gab bekannt, dass Karoline Adler sich mit dem Fachbereich II der Stadt Horb (Robert Herrmann) wegen einer möglichen finanziellen Unterstützung für Projekt in Verbindung setzen werde.