Einer der Beiträge für die Ausstellung "Wie ist Corona für mich?" im Rahmen der Friedenstage. Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: 22. Horber Friedenstage starten am Samstag, 31. Oktober / Nicht in der Angst vor dem Virus leben

Mit dem Thema "Nach Corona – Zukunft neu denken!" finden die 22. Horber Friedenstage im Horber Kloster mitten in der Corona-Pandemie statt. Mit Referaten und Kultur-Veranstaltungen soll die Zukunft nach Corona bedacht werden.

Horb. Am Samstag, 31. Oktober, starten die 22. Horber Friedenstage. Bei der Themenwahl war den Organisatoren Ewald Loschko von Projekt Zukunft und Helmut Loschko von der Horber Initiative für den Frieden eines klar: "Um Corona kommen wir nicht herum."

Die Eröffnung der Friedenstage "Nach Corona – Zukunft neu denken!" um 19 Uhr am Horber Kloster wird wie jedes Jahr den Organisatoren geleitet, musikalisch untermalt von Horb Akustix und Music und Song Café und mit Grußworten von Oberbürgermeister Peter Rosenberger begleitet.

Zu dem Thema "Jeder auf seine Art. Was bedeutet Corona für mich?" gab es Einsendungen – Foto-Collagen, Texte und Bilder – von verschiedenen Menschen. Bei der Eröffnung am Samstag haben die Aussteller die Möglichkeit ihre eigenen Beiträge vorzustellen.

"Vulnerabel"

Unter anderem wird auch eine Karikatur zu sehen sein, zwei Engel die sich unterhalten: "Auch Covid-19?" – "Nein. Die Angst davor." Dies spiegelt eine der Ängste der Organisatoren wider. Dass Menschen zu den Veranstaltungen nicht kommen, aus Angst vor Corona. "Man soll nicht in der Angst vor Corona leben. Sondern raus gehen und weiterhin – unter Beachtung der Regeln – sein Leben gestalten", führt Helmut Loschko an.

Ein weiteres Bild zeigt im Fokus das Wort: "Vulnerabel". Darum verschiedenste Wörter, die Corona betreffen. "Die Wörter sollen die Gefährdung verdeutlichen."

Auch Ewald Loschko gibt einen Beitrag zu der Ausstellung. Bilder seiner Familie, wie diese selbstgenähte Masken tragen und trotzdem ihren Berufen – auch in Pflegeheimen und Krankenhäusern – folgen. Auch hier die Aussage: "Nicht in der Angst leben."

Zudem sammelte er den gesamten Schriftverkehr, der durch Corona entstand. Insgesamt 166 Stücke sind zusammengekommen. Informationen, Verordnungen, Regeln, Anträge. "Es ist zwar gut so reich informiert zu werden. Aber als Ehrenamtliche sind wir überfordert alles zu sammeln und durchzugehen", erklärt Ewald Loschko.

In den verschiedensten Beiträgen zeigt die Ausstellung wie Corona persönlich aufgenommen wurde. Ein klarer blauer Himmel, ohne Kondensstreifen, da keine Flugzeuge unterwegs waren; andere Länder wie Nepal in der Krise oder auch ein Bild von Referentin Annette Ohme-Reinicke, die sogar ihrem Pony eine Maske anzog.

Die Ausstellung wird bis zum Ende der Horber Friedenstage – 28. November – im Kloster zu sehen sein. Zu den Öffnungszeiten der Gaststätte, immer dienstags bis samstags von 18 bis 23 Uhr.

Inhaltlich werden die Friedenstage von vier Referaten im Horber Kloster gefüllt. Jeder Vortrag kostet 6 Euro Eintritt (ermäßigt 4 Euro).

Programm

Das erste Referat ist am Mittwoch, 4. November, um 19.30 Uhr. Referent Winfried Wolf lädt zum Thema "Corona, Krise, Kapital" ein. Der gebürtige Horber und ehemalige Bundestagsabgeordnete spricht über die Pandemie, die durch Kapitalismus zu einer globalen Krise wurde, wie in dem Flyer der Horber Friedenstage zu lesen ist.

Der zweite Vortrag ist am Freitag, 13. November, um 19.30 Uhr. Zu dem Thema "Konsequenter Klimaschutz ist auch wirksamer Gesundheitsschutz" referiert Hans-Josef Fell. Der ehemalige Bundestagsabgeordnete verbindet das aufgrund von Corona abflammende Thema Klimaschutz mit der aktuellen Pandemie. Wie auch Klimaschutz vor Krankheiten und Ausbreitungen dieser wirksam schützen kann.

Am Donnerstag, 19. November, um 19.30 Uhr spricht Annette Ohme-Reinicke zum Thema "Was ist dran an den sogenannten ›Verschwörungstheorien‹?" Woher diese kommen und wo die Gefahr liegt, diesen "Theorien" zu glauben, wird an dem Abend auch im Gespräch behandelt.

Der letzte Vortrag der Horber Friedenstage ist zum Thema "Hoffnungsvoll?! Gibt es Wege aus der Krise?". Ludwig Essig hat diese Jahr Abitur gemacht und ist Gründer einer "Fridays-for-Future" Ortsgruppe und des "Greenteam Schwabenpower". Als junger Redner geht er auf das Thema Zukunft ein und welche Möglichkeiten diese bietet, auch aus der Krise heraus.

Zudem bietet das Kloster ein Rahmenprogramm während der Friedenstag an. Darunter ein Kinderprogramm mit den Theater September; Kabarett mit René Sudow "über Leben und Tod"; Musik mit Manfred Junker und Dani Solimine und zum Abschluss der Friedenstage as Kino im Kloster mit dem Film "Das Salz der Erde. Auch bei diesen Veranstaltungen – zu finden im Programmheft von Projekt Zukunft – werde darauf geachtet, dem Thema der Friedenstage zu folgen.