Der Kindergarten St. Leonhard trug für die Senioren weihnachtliche Ständchen vor. Foto: Kaspschyk Foto: Schwarzwälder Bote

Religion: Pfarrer Keller erinnert zum Adventsnachmittag an Rosa Parks / St. Leonhard Kindergarten zu Besuch

Horb. (kk) Die Tradition des ökumenischen Seniorennachmittags im Advent reicht schon "seit Ewigkeiten" zurück, so Mechthild Konrad, Schriftführerin des Elisabethvereins. Der Verein feiert dieses Jahr sein 100-jähriges Bestehen. Bei Kaffee und Hefezopf gab es reichlich Gelegenheit für besinnliche Gespräche, der Impuls kam dieses Jahr von Pfarrer Michael Keller.

"Genau heute, am 4. Dezember, gibt es auch einen Jahrestag", begann Keller seine Rede, "denn heute, vor 64 Jahren, boykottierte die Schwarzengemeinde in Montgomery in den USA die öffentlichen Verkehrsbusse." Hintergrund dessen, so erzählte Keller, war die Tat einer besonderen Aktivistin gewesen: Rosa Parks. Sie hatte sich geweigert, sich auf einen der hinteren, für Schwarze ausgewiesenen Sitze zu setzen. Stattdessen hatte sie vorne Platz genommen – dort, wo eigentlich Weiße saßen.

Ihr Unterlassen habe laut Keller friedliche Proteste ausgelöst, die ein Jahr später in Montgomery zur Abschaffung der Trennung nach Hautfarben in Bussen gesorgt hatten.

Friedlich, das war das bedeutende Stichwort für Keller. "Es gibt in unserer Gesellschaft immer noch viel Diskriminierung und Ungleichheit", so Keller. Umso wichtiger wäre es, diesen Dingen friedlich, nach dem Vorbild Martin Luther Kings, entgegenzusteuern.

Dieser habe auch gewartet, auf Frieden und Akzeptanz in der ganzen Welt. Keller: "Advent bedeutet Ankunft, die Ankunft Gottes. Auf diese warten wir ebenso, wie auf den Frieden." Gemeinsam wurde das Lied "Oh Heiland reiß die Himmel auf" gesungen, um für diesen Frieden zu bitten.

Ein besonderer Besuch kündigte sich dann zur zweiten Hälfte des Nachmittags an: Die Kinder des Sankt Leonhard Kindergartens kamen vorbei und führten für die Senioren einige weihnachtliche Ständchen auf. Außerdem wurde spielerisch die Geschichte des heiligen Nikolaus erzählt, der armen Menschen gegenüber eine große Hilfsbereitschaft besessen hatte.

Der karitative Gedanke sei auch ein Anliegen des Elisabethvereins, so Schriftführerin Konrad. Genau deswegen sei auch der Adventsnachmittag wichtig, um den älteren Menschen eine Gelegenheit zur Zusammenkunft zu ermöglichen.