Ausstellung: Kinder fotografieren Natur im Areal "Hau und Holzwiese" und regen Fantasie der Betrachter an

Sogar ihre Fasnetsfigur Brunnenwaldweible sahen ein paar Gäste in der Ausstellung "HAUfenweise tolle Bilder". Zusammen mit den acht Kindern präsentierten Sandra Fischer, Nicole Warnke-Beyer und Lucia Ruggaber am Freitag die Fotos im Ahldorfer Rathaus.

H orb-Ahldorf. Die Sommerstrahlen, wie sie zwischen den Tannenzweigen hervorblinzeln, daneben Blumen in der Nahaufnahme und Blätter sowie Tiere – Ciara Schille, Milena Schille, Ciara Gast, Leni Beyer, Hannah Beyer, Melissa Fischer, Ramon Fischer und Justus Ruggaber hatten im Bereich "Hau und Holzwiese", der als mögliches Areal für ein neues Gewerbegebiet gilt, viele Motive gefunden.

"Wir haben uns überlegt, was wir im Rahmen des Sommerferienprogramms machen können. Eigentlich wollten wir mit einem Bilderrahmen die Kreativität der Kinder anregen, aber die waren selbst so kreativ, den hatten wir nicht gebraucht", zeigt Sandra Fischer bei der Ausstellungseröffnung in den Flur des Ahldorfer Rathauses. Dort hänge eine kleine Auswahl an Fotos, die einige Kinder mit dem Smartphone oder der Spiegelreflex geschossen hatten. "Wir dachten nicht, dass man mit Handys so gute Fotos hinbekommt", zeigt Sandra Fischer auf Fotos mit Wisch-Optik. Melissa Fischer hatte eine neue Smartphone-Kamera und per Zufall herausgefunden, dass diese verzögert auslöse. Ihre Freundin Hannah lief in diesem Moment durchs Feld und wurde ganz verschwommen aufgenommen, was ein Foto zeigt. "Das sieht aus, wie das Brunnenwaldweible", merkte ein Gast an und freute sich über die Darstellung der NZ-Ahldorf-Figur. Ein in Grautönen gehaltenes Foto von Justus Ruggaber erinnerte laut einigen Betrachtern an Vulkangesteine oder Toskana-Aufnahmen. "Das ist wirklich aus dem Bereich ›Hau und Holzwiesen‹", betonte der Hobbyfotograf und beschrieb, dass es sich dabei um einen Ameisenhaufen handle. Ramon Fischer hatte mit der Digitalkamera eine Waldlichtung festgehalten. "Ich bin rumgelaufen und habe das fotografiert, was mir gefällt", erklärt der 13-jährige Ahldorfer. "Ich hab 1000 Bilder gemacht", lächelt Milena Schille und freut sich, dass ein paar davon jetzt im Ahldorfer Rathaus zu sehen sind.

Unter den restlichen Fotos wird n ochmals eine Auswahl getroffen, weshalb die aktuell ausgestellten Fotos gegen weitere Motive ausgetauscht werden. Die abgedruckten Fotos erhalten die Fünf- bis 13-Jährigen mit nach Hause.

Ortsvorsteher Hartmut Göttler zeigte sich angesichts der Vielfalt der ersten Ausstellung im Ahldorfer Rathaus mehr als begeistert. Umrahmt wurde die Eröffnung von Nadja Briems an der Geige. Die Fotos könnten während der Öffnungszeiten, immer dienstagmorgens, angeschaut werden. "Beim Betrachten sieht man die Hingabe und Entdeckungsfreude sowie innige Verbundenheit mit der Natur", waren sich die Kursleiterinnen Sandra Fischer, Nicole Warnke-Beyer und Lucia Ruggaber einig. Sie beschrieben die erste Ausstellung im Ahldorfer Rathaus als sehr gelungen, weil sie widerspiegle, dass sich Kinder auch heute noch problemlos mit der Natur beschäftigen könnten.

Nun hoffen alle Beteiligten, dass die Ausstellung weite Kreise schlage. Mit einem Augenzwinkern in Richtung des geplanten Gewerbegebiet im Bereich "Hau und Holzwiesen" wird deutlich der Finger für den Erhalt der Natur erhoben. "Für mich ist der Wald ein Stück Naherholung vom stressigen Alltag. Ich lauf gerne einmal eine Runde. Mir würde das sehr fehlen", beschreibt Sandra Fischer und weist auf ein Erbe hin, das an die nächsten Generationen weitergegeben werde. Die Fotos der Kinder zeigten, dass auch der Jugend viel an der Umwelt ihres Dorfes liege, und dass es gelte, diese zu erhalten.