Geschafft - die "NoNames" konnten sich aus ihren Albträumen befreien. Foto: Morlok

Ein Fasnetshit macht die Runde. Die "Drei vom Lindabrunna Bänkle" bringen Pleiten, Pech und Pannen süffisant ans Licht.

Horb-Blockstreckerhausen - SporMuNa – drei Vereine, eine Fasnet. Auch in diesem Jahr hatten Sportverein (ASV), die Narrenzunft und der Musikverein zu ihrer Großveranstaltung in die stockdunkle Turn- und Festhalle eingeladen.

Eine Veranstaltung von Bildechingern für Bildechinger. Ganz viel Lokalkolorit prägte einige der Beiträge, bei denen durchblitzte, dass im Flecken so einiges geht.

Als erstes gingen die "NoNames" auf die Bühne, da sie noch einen weiteren schweißtreibenden Folgeauftritt an diesem Abend hatten. So geht’s halt, wenn man schon beim ersten Auftritt beim Showtanzfestival in Freudenstadt den dritten Platz abräumt. Dann ist man eine gefragte Tanzgruppe, die öfter ran muss. Ihre Choreografie "Schlaf mein Kleiner – träum was Süßes" erzählt davon, was passiert, wenn man sich zu viel vom Horror-Klassiker "Saw" reinzieht. Dann fahren plötzlich Geister mit dem Dreirädle ums Bett, und aus den süßen Träumen werden Gruselgeschichten – aber mit Happy End.

Ein glückliches Ende hätte es auch im Leben einiger bekannter Bildechinger geben können aber "joh mir reicht‘s wenn i woiss, dass i kennt wenn i wet" sangen sie und fügten an "aber i will net". Moni Straub schwelgte im Lied in Vorfreude auf den Hochzeitstag und den amourösen Abenteuern in dieser Nacht, die am nächsten Morgen gleich weitergehen sollten, hatte dabei die Rechnung ohne Ehemann Peter gemacht. "Joh mir reichts wenn i wois…" trällerte er fröhlich vor sich hin, und die Träume von Moni platzen.

Auch die Vorsätze von Edith Straub, die sich mit Knackarsch im Minirock aus dem Fitnessstudio kommen sah, strandeten am Refrain des Liedes. Genauso ging es Pater J. Straub, der gefangen im Zölibat sich ebenfalls diese Ausrede vorsang. Toller Auftritt, tolle Texte, viel Selbstironie.

Ganz klasse auch Maiky Götz als das "Bubele aus B.". Auf einem überdimensionalen Kinderstuhl sitzend erzählte er verschmitzt von seinen täglichen Abenteuern. Seine Mutter kocht so schlecht, dass er immer versucht, mit dem Hund das Essen zu tauschen und sein Vater sei so geizig, dass er kaum den Müll rausstellt, aus Angst, es könnte etwas wegkommen. Sogar das Christkindle hätte er in seinem Geiz abbestellt.

Aber das Bubele wusste sich zu helfen. "Ich bin in die Kirche gegangen, habe mich ganz vorne an die Krippe gesetzt und als keiner schaute, Maria und Josef geklaut. Daheim habe ich dann an das Christkindle geschrieben und ihm klar gemacht, dass es seine Eltern nie mehr wiedersieht, wenn’s in diesem Jahr wieder nicht mit der elektrischen Eisenbahn klappt."

Es klappte, und bevor es in die große Pause ging, zeigte noch eine Delegation der Riedhexen, dass sie nicht nur auf ihrem Besen reiten, sondern sogar Schuhplatteln können. Mit einer Spezialversion des voXXclub-Hits "Rock mi" begeisterten sie das Publikum in der gut gefüllten Halle.

Eugen, Karle und Willi – die "Drei vom Lindabrunna-Bänkle" Empfingen das närrische Volk mit ihrem traditionellen Dorfklatsch. Kaum ein Missgeschick oder Fauxpas entgeht den drei Beobachtern, und so wussten sie wieder Geschichten um die "Hartmann-Stroß", der sie ein eigenes Lied widmeten, aber auch von den Erlebnissen einiger Einheimischer zu berichten.

Eine Klaudia B. hat beim Kuchenbacken gleich ihr Handy mitgebacken. "Das sah hinterher aus wie ein verbrannter Lebkuchen. Aber das Tollste war, die hat im Fachgeschäft nachgefragt, ob man die Sim-Karte noch retten könne! Des isch, als ob man mit zwei halbe gebratenen Hähnchen bei Tierarzt vorbeigeht und fragt, ob man da noch was machen könne", so der süffisante Kommentar vom Karle Straub.

Sie wussten aber auch von einem Malermeister zu berichten, der in Berlin sogar die Speisekarten fotografiert hat, um sie später vergrößern zu können, da er zu eitel sei eine Brille aufzusetzen, erzählten vom Wellnessdebakel der Christine Rebmann (genial gespielt und kurpfälzerisch nachgeplappert von Bänkles-Gast Susi Götz) oder vom Edwin Z., der sich im Ebay eine Tischtennisplatte spottbillig gekauft hat. Er brauchte sie nur noch abzuholen. In Dießen. Aber nicht in Horb-Dießen – nein, in Dießen am Ammersee.

Mit einem satten Wahlskandal, bei dem der einzige Akteur aus Rengelschwanzhausa, der sich um den Job eines Fronmeisters im Nachbarort bewarb, gemobbt und von der Bätscholett Elke P. sogar öffentlich diskriminiert wurde und bei dem Peter Zimmermann der "Goldene Besen" regelrecht zugeschustert wurde, ging diese Topveranstaltung, die von HP Gramer und Marco Puzzo souverän moderiert wurde, nach vielen starken Auftritten zu Ende.