Die Anwohner sind genervt von den Auto- und Lastwagenmassen. Foto: Wagner

Umleitung auf dem Hohenberg führt zu zusätzlicher Belastung. So mancher Lkw-Fahrer brettert durch den Ort.

Horb-Rexingen - Manchmal geht fast nichts mehr: Der Verkehr steckt derzeit oft fest in den engen Straßen von Horb-Rexingen, vor allem dann, wenn sich zwei schwere "Brummis" in Höhe der Grundschule entlang der Ortsdurchfahrt Rexingen begegnen. Rexinger Anwohner sind ziemlich genervt.

Momentan müssen die Bürger der Ortschaft nämlich eine dreifache Verkehrsbelastung aushalten und ertragen: Den normalen Durchgangsverkehr, den erweiterten Verkehr aus der Vollsperrung der Ortsdurchfahrt Dießen und seit vergangener Woche zusätzlich den Ausweich- und Umleitungsverkehr von der L 370 (Horb-Freudenstadt) wegen der Straßensanierung auf dem Hohenberg.

Die Autos sind dabei nicht mal das Schlimmste: Es sind die donnernden Schwerlastwagen, die teilweise mit brachialen Tempo und scheppernden Anhängern über die Schachtdeckel der Straße rauschen und dabei einen Höllenlärm verursachen. Laster, die von Ihlingen her kommend die K4779 befahren, nehmen natürlich "Schwung" auf der Johanniterstraße und "lupfen" dabei selten einmal den Gasfuß vor dem Zebrastreifen in Höhe der Schöllerstraße.

Schön, wenn dahinter ein parkendes Fahrzeug vorschriftsmäßig auf der Straße abgestellt ist und den Verkehr wenigstens etwas bremst, empfinden die Anwohner. Ansonsten heißt es, zügig durch die Zone 30 der Grundschule brettern, um ja nicht zurückschalten zu müssen. Langsamer wird es oft nur, wenn sich zwei große Trucks begegnen: Dann wird es auf Höhe der Grundschule und auch an der Rathauskurve eng. Quälend langsam geht es dann aus dem Ort heraus, denn nun wartet die desolate K 4779 mit ihren engen Kehren und Kurven. An manchen Stellen, wie etwa an der Kehre ausgangs Rexingen Richtung L 370, sieht die Teerdecke inzwischen aus wie ein Schweizer Käse. Es folgen Bodenwellen, weitere Löcher in der Teerdecke und abgebrochene Seitenränder, die Ausweichmanöver zu Abenteuer werden lassen.

An diesem Straßenzustand wird sich vorläufig auch nichts ändern, solange in Dießen an der Ortsdurchfahrt "herumgedoktert" wird. In der "Rush-Hour", der Zeit zwischen 6.30 Uhr und 8.30 Uhr sind es derzeit stündlich rund 900 Pkw und 340 Lkw, die den Weg in beide Richtungen durch Rexingen nehmen. Aber auch über den Tag verteilt nimmt der Verkehr nicht bedeutsam ab – im Gegenteil: Während sich der Anteil der Pkw am Gesamtverkehr verringert, steigt prozentual gesehen der Lkw-Verkehr noch deutlich an. Weiterer Kritikpunkt einiger Anwohner: Die Umleitung ist nur Richtung Rexingen ausgeschildert. Richtung Altheim könnte aber zumindest ein kleiner Teil nach Eutingen und Umgebung abfließen. Warum nicht auch in diese Richtung umgeleitet wird? Die Straße sei für den Lkw-Verkehr zu eng, heißt es bei der Stadt. Eine Beschränkung auf Autoverkehr wäre vielleicht möglich, aber wurde von der Stadt wohl bisher noch nicht ins Auge gefasst.

Eine Besserung ist noch nicht in Sicht. Nach Anfrage an die Stadt Horb (Fachbereich Recht und Ordnung) wird sich die Bau-maßnahme auf dem Hohenberg verzögern. Davon geht Fachbereichsleiter Wolfgang Kronenbitter derzeit aus. Heute hat er ein Gespräch mit dem Straßenbauamt.

Ursprünglich war für die Sanierung des Kreisverkehrs und des Streckenbereichs der L 355 B bis zur B 14 eine Woche eingeplant. Daraus könnten zwei Wochen werden.

Gestern wurde die Geschwindigkeitsmesstafel in der Zone 30 installiert und zusätzlich eine mobile Radarüberwachung unterhalb der Grundschule eingesetzt. Auf die Zahlen und Auswertungen darf man gespannt sein.