Die 80er-Jahre-Athmosphäre ist Vergangenheit: Das Trauzimmer des Horber Standesamts soll das perfekte Ambiente fürs Ja-Wort bieten. Foto: Morlok

Perfektes Ambiente fürs Ja-Wort: Das in die Jahre gekommene Trauzimmer des Horber Standesamts ist saniert worden.

Horb - Reinkommen und wohlfühlen – im neuen Trauzimmer des Horber Standesamtes ist dieser Konsens geradezu perfekt umgesetzt worden. Gestern Morgen schlossen Veronika Maier, bei der Stadtverwaltung zuständig für das Standesamt und das Bürgerbüro, und die Standesbeamtin Sabine Kaufmann den nahezu jungfräulichen Raum – am 25. März fand hier die erste Trauung statt – im Rahmen einer Präsentation auf.

Licht, Luft und Liebe – dieses Motto hat Architektin Stephanie Faiß-Langheinz von den Technischen Betrieben der Stadt hier nahezu ideal umgesetzt. Aus dem "etwas in die Jahre gekommenen Raum", wie Veronika Maier den Zustand des seit den 1980er-Jahren genutzten Trauzimmers vorsichtig umschrieb, wurde ein modernes, lichtdurchflutetes Zimmer, das irgendwie Lust aufs Heiraten macht.

Im frisch renovierten Saal gelang die Verbindung von alten Elementen, wie beispielsweise der wunderschönen Stuckdecke und dem Parkettfußboden mit modernen Gestaltungs- und Ausstattungsgegenständen in geradezu vorbildlicher Manier. Die neuen Vorhänge, mit dem barock-floralen Muster, korrespondieren ideal mit den Ornamenten der Decke. Das alte Gestühl wurde aufgearbeitet und mit neuen Sitzmöbeln ergänzt, die längsseitige Sitzbank im hinteren Teil, vor der Empore, bietet mit Sitzkissen gerade für die jüngeren Besucher einen idealen Platz. Von der Empore selbst genießt man einen tollen Blick auf das Geschehen. Der Raum, der im Erdgeschoss des Finanzamt-Gebäudes liegt, wurde von den Nonnen ehemals als Kapelle ihres Klosters genutzt. Der frühere Rundbogen im damaligen Altarraum wird nun durch zwei Wandfluter skizziert. Ein Teppich, im unteren Teil des Raumes, wirkt quasi als Weichzeichner zum harten Kontrast des Fußbodens. Mit modernster Tageslicht-Technik wird der Raum beleuchtet, der in seiner neuen Bestuhlung für gut 30 Personen Sitzplätze bietet. Mit dieser Erhöhung der Platzzahl kam man dem Trend entgegen, dass die Gruppen bei den standesamtlichen Trauungen immer größer werden.

Mit dieser Neugestaltung gelang eine Kombination von historischem Kontext und moderner Technik, die hier eine sehr schöne Liaison eingingen. Viele kleine Details, auf den ersten Blick gar nicht wirklich wahrnehmbar, verschmelzen zu einer Einheit und schaffen die Wohlführatmosphäre für diesen besonderen Moment im Leben zweier Liebenden.

Insgesamt hat der Umbau 16.500 Euro gekostet. Davon gingen rund 11.500 Euro in die Ausstattung und die restlichen 5000 Euro schlugen als reine Baukosten (Maler, Licht, Boden) zu Buche.