Caritasleiter Rüdiger Hollerried und Dekanatsgeschäftsführer Achim Wicker freuen sich, dass wieder vielen bedürftigen Familien mit der Schulaktion "Gleiche Chancen für alle!" geholfen werden konnte. Foto: Hopp Foto: Schwarzwälder-Bote

Soziales: Caritas und das katholische Dekanat Freudenstadt versorgen bedürftige Familien mit Schulsachen

"Gleiche Chancen für alle!" – das will die Caritas und das katholische Dekanat Freudenstadt mit der gleichnamigen Aktion zum Schulanfang. Denn die Arbeitsmaterialien für den Unterricht kosten viel Geld, und es gibt auch in Horb Familien, die Unterstützung benötigen

Horb. Teuer ist der Schulstart – das wissen vor allem Eltern. Noch teuerer wird es bei Erstklässlern, die nicht nur Hefte oder Radiergummis brauchen, sondern auch Ranzen, Sportbeutel und Mäppchen. Eine Starthilfe bietet die Caritas und das katholische Dekanat Freudenstadt Familien mit geringem Einkommen deshalb in jedem Jahr mit ihrer Schulaktion "Gleiche Chancen für alle!".

45 Tüten wurden gepackt

"45 Tüten haben wir gepackt", erzählt Caritasleiter Rüdiger Holderried. 45 Tüten, die beispielsweise Hefte, Stifte, Spitzer oder Malkästen enthalten – eben alles, was ein Schüler für den Unterricht braucht. "Mit 50 bis 60 Euro ist man beim Einkauf für das Schuljahr pro Kind locker dabei", erklärt Dekanatsgeschäftsführer Achim Wicker, der selber zwei Kinder im Schulalter hat und deshalb aus eigener Erfahrung spricht. Viel Geld – für Bedürftige und besonders für Familien mit vielen Kindern ist das eine echte Belastungsprobe.

Gespendet worden war über die Tafelladenkisten, von denen es im Kreis mehr als 50 gibt und die von ehrenamtlichen Paten betreut werden. "Die Paten sind der Erfolgsfaktor der Tafelladenkisten, denn sie machen die notwendige Werbung dafür", so Wicker. Wichtig ist es seiner Meinung nach, dass das Thema Armut mehr zum Politikum wird. Wenn mehr Gespräche dazu geführt würden, wäre auch bessergestellten Familien bewusster, dass es Menschen in direkter Umgebung gibt, die in finanziellen Nöten seien. "Eine kleine Gabe von einzelnen kann eine große Unterstützung sein, wenn die breite Masse mitmacht", ist Wicker überzeugt. Auch das Familienzentrum hat einen Beitrag zur Aktion geleistet und Schulsachen im Wert von 150 Euro gespendet. Ebenfalls unterstützt wurde die Aktion wieder von Raimund Ege und Claudia Ege-Reich, Inhaber der Firma CNC-Zerspanung Kreidler, die fünf Starterpakete für Erstklässler und zwei Schulranzen zur Verfügung stellten.

Altheimer Schüler spenden Ranzen

" In diesem Jahr war es ein echtes Miteinander", freut sich Holderried. Denn auch die Viertklässler der Grundschule Altheim hatten einen echten Beitrag geleistet. Die Schüler spendeten ihre Schulranzen, von denen rund 20 verkauft wurden. "Die Nachfrage war in diesem Jahr wieder sehr hoch", so das Fazit von Rüdiger Holderried zur Aktion. Die Erfahrung bestätige damit auch den Armutsbericht, der ergeben hatte, das die Kinderarmut in Deutschland weiter zunehme. "Der erste Schultag ist immer eine aufregende Sache, die Kinder sollten sich nicht auch noch Gedanken darüber machen müssen, dass den Eltern nun das Geld für den Monat fehlt", sagt Wicker. Der Beitrag, der mit der Schulaktion geleistet werde, könne jedoch nur ein Zusatz sein. "Mit dem Schulstartpaket kann nur ein Teil der Kosten abgedeckt werden. Wenn die Eltern dann aber noch ein paar Euro mehr im Geldbeutel haben, um die Kinder dann ins Schwimmbad zu schicken, ist das schon viel wert", so Holderried abschließend.