Eine Box mit Tüten für das Einsammeln von Hundekot wird es nicht geben – dafür aber Verbotsschilder. (Symbolfoto) Foto: Büttner

Ortschaftsrat beschließt, Hinweistafeln aufzustellen. Überschaubare Kosten sorgen für Zustimmung.

Horb-Talheim - In der Oktober-Sitzung 2015 hat sich der Ortschaftsrat gegen die Aufstellung sogenannter Hundetoiletten auf der Gemarkung Talheim ausgesprochen

Komplette Hunde-Toiletten, also mit einem Behälter, in dem man die "Häufchen" auch gleich reinschmeißen kann, möchte man in Talheim auf gar keinen Fall, da man diese, zumindest im Sommer, täglich leeren müsste, sagte Ortsvorsteher Thomas Staubitzer gleich zu Beginn der Diskussion im Oktober.

Nun sei aber der Wunsch aus der Bevölkerung aufgekommen, wenigstens solche Beutelhalter an den wichtigen Spazierwegen aufzustellen, damit man die Beutel nicht im Rathaus abholen müsse. Aus diesem Wunsch heraus entwickelte sich damals eine recht kontroverse Debatte. Rat Hermann Walz war einst der Meinung, dass die Leute, die es mit den umweltfreundlichen Gedanken, den Kot einzusammeln, um ihn mit nach Hause zu nehmen und dort zu entsorgen, ernst nähmen, würden auch den Weg ins Rathaus zum Beutel abholen nicht scheuen.

Rat Anton Ade zeigte sich strikt gegen eine Aufstellung dieser Beutelhalter. Er habe schon mehrfach beobachtet, dass die Leute die Beutel im hohen Bogen ins Gelände oder noch schlimmer, in Nachbars Garten, schmeißen, nur um sie nicht mit nach Hause nehmen zu müssen. Rat Egon Klink gab zu bedenken, dass der Hundekot auf den Feldwegen langsam überhandnähme und man durch die Beutelbereitstellung dies vielleicht etwas eindämmen könne.

Rätin Silke Wüstholz brachte in dieser zurückliegenden Sitzung die Meinung, dass man nicht alle Hundebesitzer in einen Sack stecken dürfe, in die Diskussion ein. "Wir können uns nicht über Tretminen beschweren und nichts dagegen tun – stellen wir probeweise ein paar Ständer auf", so ihr Vorschlag.

Rat: Anliegen werden ernst genommen

Gut 200 Euro würde allein der Ständer kosten und wer ihn mit Beuteln bestückt, müsse man noch klären, so eine Zusatzinformation von Staubitzer ans Gremium, bevor er seinerzeit um Abstimmung bat. Mit vier Ja-Stimmen, vier Nein-Stimmen und zwei Stimmenthaltungen wurde der Vorschlag abgelehnt.

Da man aber weder die Grundstücksbesitzer noch die Spaziergänger durch diese Ablehnung ärgern wolle und deren Anliegen sehr ernst nimmt, schlug Rat Bernd Klink nun vor, sogenannte "Hunde-Kot-Verbotsschilder", die einen Hund, der gerade sein Geschäftchen macht, hinter einem Verbotsschild zeigen, an den neuralgischen Punkten in der Gemarkung aufzustellen.

Mit zwölf Euro Anschaffungskosten fürs Schild, ein paar Euro für Befestigungsmaterial und Pfosten sowie ehrenamtlicher Aufstellung durch den Ortschaftsrat sind die Investitionen für diese Alternative überschaubar. Daher sprach sich der Rat mehrheitlich für die Aufstellung von zehn solcher Schilder aus. "Damit sehen die Leute auch, dass wir ihre Probleme ernst nehmen", so der Tenor aus der Mitte des Rates.